München. TUI Deutschland sagt alle Urlaubsreisen nach Ägypten und Tunesien bis Ende Februar ab. Bislang hatte TUI wegen der Unruhen in der Region Reisen an das Rote Meer nur bis 14. Februar gestoppt.

TUI Deutschland sagt alle Urlaubsreisen nach Ägypten und Tunesien bis Ende Februar ab. Bislang hatte TUI wegen der Unruhen in der Region Reisen an das Rote Meer nur bis 14. Februar gestoppt.

Bis Ende Februar können Kunden ihre Ägyptenreise, die sie bis einschließlich 12. April antreten wollten, noch kostenfrei umbuchen, teilte TUI am Dienstag mit. Urlauber, die einen Aufenthalt in Tunesien bis einschließlich 14. April geplant hatten, können diesen ebenfalls noch ändern. Ob im März wieder Urlaubsflieger mit TUI Gästen in Richtung Ägypten oder Tunesien starten, hänge von der weiteren Entwicklung vor Ort und der Einschätzung des Auswärtigen Amtes ab, hieß es in der Mitteilung.

Die Proteste in Ägypten und Tunesien haben schwere Einbußen für die dortige Wirtschaft mit sich gebracht. Laut Berechnungen der französischen Großbank Crédit Agricole kostet die derzeitige Krise die ägyptische Wirtschaft täglich rund 230 Millionen Euro. Das Wachstum in Ägypten dürfte sich im Jahr 2011 von 5,3 Prozent, von denen die Bank zunächst ausgegangen war, auf 3,7 Prozent abschwächen. Im Januar gingen die Ausfuhren laut Industrieministerium um sechs Prozent zurück, nachdem Banken und Unternehmen aus Angst vor Übergriffen ihre Arbeit eingestellt hatten.

Für Tunesien bezifferte Entwicklungsminister Néjib Chebbi die Verluste durch die so genannte Jasmin-Revolution auf knapp 2,6 Milliarden Euro. Das seien rund vier Prozent des Bruttoinlandsproduktes, sagte Chebbi der französischen Zeitung „Libération“ (Dienstagsausgabe). Die Jasmin-Revolution hatte nach wochenlangen Protesten Mitte Januar zum Sturz von Präsident Zine el Abidine Ben Ali geführt. Sowohl in Ägypten als auch in Tunesien leidet der Tourismus stark unter den Folgen der Proteste. Die Reiseindustrie ist in beiden Ländern ein wichtiger Wirtschaftszweig, der rund sechs Prozent des Bruttoinlandsproduktes ausmacht. (rtr,afp)