Herne. . In diesem Jahr gibt es in Herne keine verkaufsoffenen Sonntage mehr. So nimmt die Werbegemeinschaft IG City für 2019 einen neuen Anlauf.
Die Werbegemeinschaft IG City in Herne will bei einer Podiumsveranstaltung im Herbst mit Verdi, Politik, Händlern und Stadt ins Gespräch kommen, um 2019 wieder verkaufsoffene Sonntage durchführen zu können. Das sagt IG-City-Chef Norbert Menzel zur WAZ. Mittlerweile steht fest: Auch in diesem Jahr wird es keine offenen Sonntage geben.
Bereits 2018 blieben die Läden in Herne und Wanne sonntags dicht: Das Verwaltungsgericht kippte zunächst nach einer Initiative der Gewerkschaft Verdi einen Termin in Wanne, später stoppte der Rat die weiteren fünf verkaufsoffenen Sonntage, weil auch für sie das Aus durch das Gericht drohte. Nach einer Reform des Landenöffnungsgesetzes durch die neue Landesregierung schöpfte die IG City, aber auch die Werbegemeinschaft Wanne im Frühjahr Hoffnung, wieder verkaufsoffene Sonntage durchführen zu können.
Kritik: Reform ist eine Mogelpackung
Vergeblich. „In diesem Jahr fallen die offenen Sonntage flach“, sagt IG-City-Vorsitzender Menzel. Die Reform des Ladenöffnungsgesetzes sei eine „Mogelpackung“, die Hürden für die Durchführung seien weiterhin zu hoch. Deshalb habe er für die zweite Jahreshälfte keine offenen Sonntage, die sonst zu Veranstaltungen durchgeführt wurden (siehe Kasten), beantragt.
In 2019 soll es aber wieder so weit sein. Menzel kann sich einen Kompromiss mit Verdi vorstellen: statt sechs etwa zwei offene Sonntage in Herne-Mitte. Dafür will er bei besagter Podiumsdiskussion gerade auch gegenüber der Gewerkschaft werben. Die Stadt brauche die Sonntage, betont er: „Herne muss etwas auf die Beine stellen, um die City zu beleben und attraktiv zu machen.“ Ein Termin für die Podiumsdiskussion stehe noch nicht fest. Die Zeit aber dränge: Bis November müssten die offenen Sonntage bei der Stadt beantragt werden.
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Auch Jens Rohlfing, Sprecher der Werbegemeinschaft Wanne, fordert die Wiederaufnahme offener Sonntage. Eingebunden in Stadtfeste seien sie wichtig für das Gemeinschaftsgefühl in Vierteln und Städten. Abgefunden mit einem kompletten Aus habe er sich nicht. Die Stadt habe ihm aber signalisiert, dass Anträge zurzeit nichts brächten.
Verdi will Anträge prüfen
Bei Verdi gibt man sich gelassen. Würden verkaufsoffene Sonntage beantragt, werde die Gewerkschaft die Anträge rechtlich einschätzen und gegebenenfalls vom Gericht überprüfen lassen, sagt der für Herne zuständige Verdi-Sekretär Michael Sievers auf Anfrage. Trotz Reform gelte weiterhin: Die Veranstaltungen der Werbegemeinschaften müssten am Sonntag mehr Menschen anziehen als die offenen Läden.