Dortmund. . Die kommunalen Friedhofsgebühren wurden im letzten Jahr um bis zu 140 Prozent erhöht, wie eine Untersuchung des Unternehmens Bestattungen.de zeigt. Aus diesem Grund entscheiden sich immer mehr Bürger für die billigere Feuerbestattung. Als Ursache der Gebührenerhöhungen sehen Experten unter anderem die mangelhafte Planung der Friedhofsträger.
Die kommunalen Friedhofsgebühren wurden im letzten Jahr um bis zu 140 Prozent erhöht, wie eine Untersuchung des Unternehmens Bestattungen.de zeigt. Aus diesem Grund entscheiden sich immer mehr Bürger für die billigere Feuerbestattung.
„Durch Versäumnisse in den vergangenen Jahren mussten einige Kommunen ihre Gebühren in den letzten zwölf Monaten drastisch erhöhen“, so Bestattungen.de-Geschäftsführer Fabian Schaaf.
Zu den Großstädten, die besonders starke Gebührenerhöhungen vorgenommen haben, gehört auch Bochum, im Vorjahr bereits auf Platz zwei der teuersten Städte. Die Stadt erhöhte die Grabgebühr um weitere vier Prozent auf 2096 Euro. In Dortmund blieben die Gebühren auf hohem Niveau konstant bei 1920 Euro.
Mangehalfte Planung der Friedhofsträger treibt Gebühren in die Höhe
Als Ursache der Gebührenerhöhungen sieht Schaaf unter anderem die mangelhafte Planung der Friedhofsträger. „Die enorm gestiegene Nachfrage nach Urnengräbern sorgt für starke Einnahmedefizite bei den Friedhöfen. Auch Leerstand ist eine Folge, denn große und teure Erdgräber werden immer seltener gewünscht. Der Trend zum günstigen Urnengrab wurde verschlafen.“
Die Zahl der Feuerbestattungen steigt deutlich an. Die Verbraucherinitiative für Bestattungskultur Aeternitas rechnet vor: Der Anteil der Bürger, die für sich selbst eine der verschiedenen pflegefreien Formen wünschen, sei seit 2004 von 32 auf 48 Prozent gestiegen. 15 Prozent entschieden sich demnach für eine pflegefreie Beisetzungsform außerhalb eines Friedhofs wie die Baumbestattung oder das Verstreuen der Asche, elf Prozent für eine pflegefreie Beisetzung auf einem Friedhof wie Urnenwand, Gemeinschaftsgrab, Baumbestattung oder Asche verstreuen.
Acht Prozent der Befragten wollen eine anonyme Beisetzung und fünf Prozent eine Seebestattung. Immerhin neun Prozent der Bürger wünschen sich – den geltenden Friedhofszwang außer Acht gelassen –, dass ihre Asche später zu Hause oder im Garten aufbewahrt wird.