Solingen/Berlin. . Die verurteilte Terrorhelferin Filiz Gelowicz soll kurz vor der Razzia in der Moschee des Salafisten-Vereins Millatu Ibrahim gewesen sein. Bestätige sich das, käme sie wieder in Haft, heißt es aus Sicherheitskreisen. Filiz Gelowicz war vor zwei Monaten vorzeitig freigelassen worden – wegen guter Führung.
Die verurteilte Terrorhelferin Filiz Gelowicz soll sich kurz vor der Salafisten-Razzia in der Solinger Millatu-Ibrahim-Moschee aufgehalten haben. Entsprechende Hinweise bestätigten Sicherheitskreise in Berlin am Dienstag auf Anfrage der WAZ.
Filiz Gelowicz ist die Ehefrau von Fritz Gelowicz, dem Kopf der radikal-islamistischen „Sauerland-Gruppe“, der im März 2010 wegen geplanter Autobomben-Anschläge auf US-Soldaten zu zwölf Jahren Haft verurteilt wurde.
Bis vor zwei Monaten saß auch Filiz Gelowicz hinter Gittern. Weil sie Terrororganisationen finanziell unterstützt und deren Propaganda verbreitet hatte, wurde sie zu zweieinhalb Jahren verurteilt. Am 23. April kam die 30-Jährige vorzeitig frei – wegen guter Führung. Kurz vor ihrer Entlassung hatte es zwei Versuche gegeben, Filiz Gelowicz freizupressen. Beide wurden islamistischen Kreisen zugeschrieben.
Der Terrorhelferin droht nun möglicherweise die erneute Inhaftierung. Ein Besuch der Solinger Moschee sei ein Verstoß gegen eine Bewährungsauflage, heißt es aus Sicherheitskreisen. Die Vorgabe laute: „Kein Kontakt mit salafistischen Kreisen“. Bestätige sich der Hinweis, dann müsse Filiz Gelowicz „ein Drittel ihrer Haftstrafe wieder absitzen“.
Gelowicz-Anwalt Mutlu Günal bestreitet das. „Diese Bewährungsauflage gibt es nicht“, sagt er. Seine Mandantin sei lediglich gehalten, Wechsel ihres Wohn- oder Aufenthaltsortes zu melden und zwei konkrete Personen zu meiden. Daran halte sie sich. Ob sie in der Solinger Moschee war? „Das weiß ich nicht“, sagt Günal.
Wie berichtet, hat Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) den Salafisten-Verein Millatu Ibrahim verboten. Das Domizil der Gruppe, die Solinger Moschee, war im Zuge der bundesweiten Razzia gegen Salafisten am 14. Juni von der Polizei umstellt und durchsucht worden.
In dem Objekt fanden Ermittler laut „Spiegel“ unter anderem eine Geldkassette mit persönlichen Sachen von Fritz Gelowicz, darunter ein entwertetes Sparbuch und Kontoauszüge.