Essen. . Sind Sie bereit für die Fußball EM? An diesem Samstag beginnt die Europameisterschaft auch für das DFB-Team. Was Sie noch gebrauchen könnten, um sich, Ihre Wohnung, Ihr Auto und Ihre Speisekammer fußballtauglich zu machen. Das Zeug muss raus. Und rein ins Tor.

Also, wenn die Mannschaft bis heute nicht vorbereitet ist . . . (dann könnte sie mit dem Nachbereiten auch schon mal anfangen) – aber: Sind Sie’s? Ihre Welt schwarz-rot-gold getüncht, in den Geranien die Deutschland-Fahne gehisst, moralisch ist sowas ja inzwischen erlaubt? Schal am Mann, Blumenkette an der Frau, Fan-Farben im Kindergesicht? Hier lesen Sie, was man tut und trägt zur Fußball-Euro 2012.

Zum Anziehen

Klassisch: Trikot oder T-Shirt, wahlweise mit Ball auf dem Bauch, „Deutschland“ auf der Brust oder dessen Fahne am Ärmel. Dazu hohe Hüte, flache Kappen, ballbesetzte Zylinder. Dreifarbige Perücken, ebensolche Strähnchen und Haarreifen. Arm- und Schweißbänder, abwaschbare Tattoos, Ohrringe. Es gibt aber auch, der Vollständigkeit halber: Ball-Bikinis verschiedener Größen. Unterhosen in Landesfarben (für die Damen passt mehr Patriotismus auf den Schlüpfer, je üppiger der Stoff ausfällt). Und Socken, klar, in schwarz, rot, weiß oder „mit alles“. Muss keiner nackig gehen, zur EM.

Zum Wohnen

Könnte er aber, wenn er zu Hause bleibt: unter der Zimmerdecke die schwarz-rot-goldene Girlande. Den röhrenden Hirschen an der Wand, wahlweise auch den Warhol-Kunstdruck, verhängt mit der heimischen Trikolore. Der gute Perser weicht dem grün geknüpften Fußballplatz. Der Herr des Hauses thront im Fußball-Sessel, PVC, aufblasbar, in einem Online-Auktionshaus war das Modell „Europermeister“ am Freitag leider just vergriffen. Gäste kriegen den Klapphocker in selbiger Optik. Das Bierglas, natürlich mit dem Konterfei von MüllerHummelsLahm, findet Platz im Mittelkreis des rasengrünen Beistelltischchens. Und über allem leuchtet die Deckenlampe „Fußball“ oder auch „König Fußball“ mit seinem goldenen Krönchen.

Selbst der Grill trägt zur Feier des Fußballs schwarz-weiße Fünfecke wie einst das Spielgerät persönlich, dabei hat das Frühstücksbrettchen noch ausgesehen wie ein Fußballfeld ohne Tore. Dafür war die Müslischüssel ein halber – genau. Die Teeschale auch. Da dieser Fußball aber kommt, wenn die Sonne geht: Bier gibt’s derzeit fast überall im Angebot.

Fürs Auto

Sollten Sie noch keins getrunken haben, dürfen Sie noch fahren. Und natürlich wird auch der beste Freund der Deutschen geschmückt in den Farben des zweitbesten. Fähnchen links und rechts (Vorsicht: Fahnen gehen beim Fahren gern von der Fahne!), „Ösenfahne“ zum Verstecken der gesamten Rückfront. Schwarze und weiße Sitzbezüge mit Original-Emblem des Deutschen Fußball-Bundes. Schwarz-rot-goldene Hussen für die Kopfstützen, dasselbe für die Außenspiegel, „Kondome“, sagt man auch. Und apropos: Die gibt’s selbstverständlich auch, im Fußballdekor und als „Amor EM-Mix“ in Nationalfarben. Falls man im Wagen indes allein ist: Wir hätten da noch den „Carkicker“, eine Art Wackel-Elvis fürs Armaturenbrett, als Dribbler, Torwart oder Eckfahnen-Jubler. Immer in Bewegung, Oma würde sagen: „Und frisst kein Brot.“

Geschmackvolle Hüte zeichnen den 'echten' EM-Fan aus. (Foto: Studnar/WAZ FotoPool)
Geschmackvolle Hüte zeichnen den 'echten' EM-Fan aus. (Foto: Studnar/WAZ FotoPool)

Zum Essen

Sie könnten aber welches kriegen: Fußball-Brot, Gerstenmischung oder Grieß vom Mais, im gekörnten Relief wie ein halber Ball. Gleichförmig übrigens die kleinere Version als Deckel für einen gesunden Burger. Überhaupt liegt ja kaum noch was in den Supermarkt-Regalen, das nicht irgendwie auf Fußballrasen getrimmt ist: Jede Bratwurst in Folie wird zum „Fanpaket“, selbst das Sechserpack zum Gebinde „Unsere Elf“, Deutschlandfahne inklusive.

Lollies sind im Angebot, die ganzen Mannschaften zum Karies gereichen. Chips werden zu Spieler-Kartoffeln in Tüten, die „Knabber-EMotionen“ wecken, selbst Toffifees heißen kurzfristig „Toffifan“. Jeder Schokoriegel, noch jede Schokoladenlinse trägt die Nationalfarben, Puddings nennen sich jetzt „Fanbecher“ und „Gaumendribbler“. Selbst Rum von „Captain Morgan“ trägt um die Kappe eine Kapitänsbinde, für einen kleinen Schreck-Schluck (bei Gegentoren) zwischendurch.

Und von wegen „zwischendurch“: Für die Pause hat jemand die „Halbzeit-Eier“ erfunden, die sind nicht rund, aber schwarz-weiß oder schwarz-rot-gold gefärbt. Ab Kaufdatum jetzt mit etwas Glück schon haltbar bis zum Finale.

Falls die Europameisterschaft für Deutschland bis dahin dauert.

Deutschland vor...

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