Essen. Die Europameisterschaft läuft. Die bekommt es bei den zahlreichen Public Viewings zwischen Siegen und Oberhausen.

Ob in der polnischen Kneipe "Gdanska" in Oberhausen, der Grugahalle in Essen oder dem Sauerlandpark in Hemer - überall kommen Fans in den nächsten Tagen wieder zusammen, um gemeinsam Fußball zu schauen, zu feiern oder zu leiden. Frei nach dem Motto: Gemeinsam jubeln ist schöner, gemeinsam verlieren weniger schwer.

Wir stellen ein paar Orte vor, die sich ab dem EM-Start in eine schwarz-rot-goldene Fan-Meile verwandeln.

Public Viewing am Niederrhein 

Emmerich:

Kolpinghaus Elten: Mit Public Viewing im eigenen Saal hat man auch im Kolpinghaus Elten vor zwei Jahren gute Erfahrungen gemacht. Daher kann auch im Kolpinghaus das Gemeinschaftsgefühl während der EM gepflegt werden. Übertragen werden auch hier nur die Spiele mit deutscher Beteiligung. Alles ander würde zu wenig Zuschauer ziehen. Im Saal ist nämlich nahezu Platz für 400 Gäste. Wer sich einen Platz im Saal sichern möchte, kann schon ab 17.30 Uhr ins Kolpinghaus kommen. Der Eintritt ist frei.

Aber auch andernorts gibt es in Emmerich Public-Viewing-Möglichkeiten.

Moers:

Solimare-Arena: Die WAZ-Mediengruppe bietet bis zu 4000 Fans Public Viewing in der Solimare-Arena, Filder Straße 144. Gezeigt werden auf der 4x5 Meter großen LED-Wand alle Spiele. Vor den deutschen Spielen wird an der Radar-Station der härteste Schuss gesucht - der natürlich mit einem Preis belohnt wird.

Rees:

Bürgerhaus: Am Samstag, 9. Juni, wird das Spiel Deutschland gegen Portugal im Reeser Bürgerhaus bei freiem Eintritt übertragen. Und auch am Mittwoch, 13. Juni, ist Public Viewing angesagt, wenn Deutschland gegen die Niederlande antritt. Bereits am Sonntag, 17. Juni, füllt sich ein drittes Mal das Bürgerhaus, zum Spiel Deutschland gegen Dänemark. Sollte die deutsche Elf das Viertelfinale erreichen, wird das Bürgerhaus am 21. oder 22. Juni, für Fußballfans reserviert, ebenso für das Halbfinale am 27. oder 28. Juni, immer vorausgesetzt, die Deutschen sind mit von der Partie.

Public Viewing in Düsseldorf 

Quartier Bohème: Als wahrer Public-Viewing-Hotspot bezeichnen sich der Henkel-Saal und das Schlösser Quartier Bohème (SQB). Mehrere HD-Projektionsflächen und eine „mega Ton-Technik“ im Saal sollen für echte Stadionatmosphäre sorgen. Im SQB werden alle Spiele auf Leinwänden und Monitoren gezeigt, die deutschen Spiele zudem im Saal. Der Eintritt ist frei. Ratinger Straße 25.

Zakk: Das Kulturzentrum zeigt nicht nur alle deutschen Spiele, sondern hat sich auch ein aktuelles Rahmenprogramm einfallen lassen. Bereits am heutigen Donnerstag, also einen Tag vor Turnierbeginn und zwei Tage bevor Schweini, Poldi und Co. gegen Portugal antreten, gibt es „Fußball und Politik“ in der Frühstücksmatinee. Die Historiker Britta Lenz und Thorsten Pomian referieren ab 11 Uhr über die politische Lage in den Gastgeberländern Polen und Ukraine und lade zur Diskussion. Eintritt inkl. Büfett: 6,50 Euro.

Sonnendeck: Erst im Freibad abkühlen und später Jogis Jungs vor der Leinwand einheizen. Klingt nach einem perfekten EM-Tag. Möglich ist das im Strandbad Lörick sowie dem angrenzenden Sonnendeck. Auf mehreren Großbildschirmen werden bei gutem Wetter alle Partien gezeigt, die mit deutscher Beteiligung aber auf jeden Fall. Wer meint, technisch genauso begabt zu sein wie Özil, Götze oder Kroos, kann seine Fähigkeiten beim Beachsoccer beweisen. Handspiel wird nur beim Beachvolleyball nicht geahndet. Der Eintritt ist frei. Niederkasseler Deich 285.

Public Viewing in Duisburg und Oberhausen 

Duisburg:

Wasserski-Anlage Toeppersee: Ins Wasser fällt das EM-Public-Viewing trotz des speziellen Austragungsortes nicht: Die Deutschland-Spiele werden auf der großen Leinwand im Festzelt, die übrigen Begegnungen werden in der Cafeteria übertragen.

Finkenkrug: Jedes Spiel - bei guten Wetter im Biergarten, bei schlechtem Wetter im Innenebreich - zeigt der Finkenkrug aus. Das Besondere: Die Gäste erhalten hier auch die passenden Biere zu den EM-Teilnehmern kredenzt. Auch andere Gastronomen im Stadtgebiet werden sich die Europameisterschaft nicht entgehen lassen.

EM-Studio: Fast schon Kultstatus hat das EM-Studio der evangelischen Kirchengemeinde Obermeiderich. Die Kirchwiese wird wieder zum Pilgerort, wenn die deutsche Elf in Polen und der Ukraine gegen den Ball tritt. Eine Großleinwand wartet nicht nur auf fußballbegeisterte Gemeindemitglieder, sondern auf jedermann, der gerne die Mannen in Schwarz-Rot-Gold gegen den Ball treten sieht. Hoffentlich mit Gottes Segen.

Oberhausen:

Gdanska: Die polnische Kulturkneipe „Gdanska“ am Altmarkt 3 hat bereits alles mit bunten Fahnen geschmückt. Die EM ist hier ein Heimspiel, das in Oberhausen gemeinschaftlich gefeiert wird. Die Wirtsleute Maria und Czeslaw Golebiewski freuen sich auf das Ereignis. Sämtliche Begegnungen mit deutscher und polnischer Beteiligung werden gezeigt. Im Außenbereich auf dem Altmarkt steht die größte Leinwand bereit. Nicht nur bei Regenwetter gibt es im Gdanska zwei weitere Orte, an denen die Kugel rollt. Der Eintritt ist frei. Los geht's bereits heute Abend um 18 Uhr mit dem Auftaktspiel zwischen Polen und Griechenland.

Zentrum Altenberg: Auch im Zentrum Altenberg an der Hansastraße 20 rollt die runde Kugel über die Leinwand. Hier können die Fans das erste Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Portugal verfolgen. Allerdings sind die Plätze limitiert. Am Samstagabend findet dort die Partyreihe „Jugendsünde“ statt - alle Karteninhaber können das Spiel exklusiv verfolgen. Um 19.30 Uhr öffnen die Türen, die eigentliche Party startet aufgrund der Fußball-Übertragung erst um 23 Uhr. Die Veranstalter weisen darauf hin, dass Fans im Deutschland-Trikot nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich willkommen sind. Abenkasse: 8 Euro, so lange der Vorrat reicht.

KöPi-Arena: Aus Platzmangel auf der Centro-Promenade wich man bei der WM 2010 in die König-Pilsener-Arena aus. Das Rudelgucken wurde prompt zu einem Knüller. Diesmal müssen die Fans auf die Leistungsstärke der Löw-Elf hoffen. Denn: Ob mit 10 000 Fans unter dem Hallendach wieder Stadionatmosphäre aufkommen kann, ist mit dem Überstehen der Vorrunde verknüpft. Die Arena zeigt alle deutschen Spiele, aber erst ab dem Viertelfinale. Vorher ist die Halle durch einen Kongress blockiert. Der Eintritt ist frei.

Public Viewing in Essen und Mülheim 

Essen:

Die Fußball-Fieberkurve in Essen steigt und steigt. Noch ein Tag, bis sie ihren Höhepunkt erreicht und die Stadt endlich zeigen kann, wie gut sie vorbereitet ist. Dabei geht es mal beim Rudelgucken mal konventionell, mal exotisch zu.

Grugahalle: Konventionell will heißen: Mit Trikot, Schal, Fähnchen und Tröten vor einer Leinwand in der Innenstadt die deutsche Elf anfeuern. In größerer Runde ist dies auch in der Essener Grugahalle möglich: 192 Bierbänke, an denen 1536 Menschen Platz haben sollen finden sich dort. Weitere 5000 Fans dürfen mitfeiern, müssen dann jedoch stehen. Aber wen hält ein Tor von Schweini und Co. schon lange auf den Bänken?

St. Engelbert Kirche: Wer ein exotischeres Rudelguck-Abenteuer erleben möchte, der kann sich am Samstag in die Kirche begeben. Ja, richtig: Public Viewing in der Kirche. Beziehungsweise in einer ehemaligen Kirche.

Austragungsort ist die Kirche St. Engelbert an der Fischerstraße. Das ehemalige Gotteshaus wird für zwei Spiele der deutschen Elf zum Fußballtempel mit Großbildleinwand, Grill-, Bierstand und allem, was dazu gehört. Und natürlich wollen die Veranstalter auf Ton und Kommentar zum Spiel nicht verzichten. Den liefert der Stummfilmmusiker Stephan Graf von Bothmer live mit improvisierten Orgelklängen. Begleitmusik aus Tröten oder Vuvuzelas ist durchaus willkommen.

Für Lokalkolorit sorgen die beiden Traditionsvereine Rot-Weiss Essen und ETB Schwarz-Weiß Essen, Filmmaterial aus deren sportlich erfolgreichen Zeiten wird von Bothmer als Vorspiel für den Fußballabend ebenfalls musikalisch untermalen. Michael Welling (RWE) und Manfred Kuhmichel (ETB), die beiden Club-Chefs, wollen bei den Fans die Werbetrommel rühren. Kultur und Sport würden gerne gegeneinander ausgespielt, sagt Kuhmichel. In St. Engelbert spielen sie Doppelpass.

Bars und Kino: Das Cinemaxx (Berliner Platz 4/5) zeigt in diesem Jahr alle Spiele der deutschen Elf. Auch in vielen Essener Bars und Kneipen wird die EM 2012 übertragen - natürlich mit dem passenden Getränk dazu. Ein Beispiel:

Seaside Beach Baldeney: Neben dem Fußballgott muss auch noch der Wettergott mitspielen, damit im alten Strandbad am See (Freiherr-vom-Stein-Straße 384) die EM nicht ins Wasser fällt. Sämtliche Spiele sind hier zu sehen, allerdings muss vorher Eintritt berappt werden: Erwachsene zahlen 3 €, Kinder bis zwölf 2€, ein kühles Blondes erhält der durstige Gast für 2,50 €.

Mülheim:

Cinemaxx: Rhein-Ruhr-Zentrum: Wenn Sie sich hier im falschen Film wähnen, dann könnte das daran liegen, dass sie sich a) im Saal geirrt haben oder b) Klose und Co. dauernd den Ball verstolpern. Obwohl sich der Andrang bei früheren Gelegenheiten trotz ausgesprochen bequemer Sessel in Grenzen hielt, zeigt der Kino-Koloss alle Deutschland-Spiele – und bietet das Sixpack Gerstensaft für 14,50 €.

Public Viewing in Bochum, Castrop-Rauxel und Recklinghausen 

Bochum:

Westpark an der Jahrhunderthalle: Die größte Videoleinwand in Bochum steht mit ihren 7x11 Metern im Bochumer Westpark. Bis zu 15 000 Zuschauer können dort alle Spiele mit deutscher Beteiligung sowie das Finale verfolgen.

Castrop-Rauxel:

Europahalle: Im Forum stehen die Zeichen in punkto Europameisterschaft auf Grün. Damit steht der richtigen EM-Atmosphäre beim Public Viewing in der Europahalle am Samstagabend mit mehreren erwarteten tausend Gästen nichts mehr im Wege. „Das Haus wird voll“, sagt Thomas Nückel Sprecher der Forum GmbH. wenn am 9. Juni um 20.45 Uhr der Anpfiff zum Spiel Deutschland gegen Portugal erklingt.

Mittendrin und ganz nah können die EM-Fans das erste Vorrundenspiel der deutschen Mannschaft mit bester Sicht auf die vier mal fünf Meter große Leinwand erleben. Schon ab 18.30 Uhr ist die Europahalle geöffnet und die Band „S Geht“ wird den Fans einheizen. Der Eintritt in der Europahalle ist frei, Einlass ohne elterliche Begleitung aber erst ab 16 Jahren.

Recklinghausen:
Beim Public Viewing auf dem Rathausplatz in der Kia-Arena sehen Tausende Fans die Spiele der deutschen Fussball-Nationalmannschaft. Aber auch alle anderen Spiele werden live auf einer Leinwand übertragen.

Public Viewing in Dortmund 

Rubbeldiekatz nicht am Borsig- sondern am Friedensplatz, heißt es zur EM in Dortmund. Denn neben den Gelb-Schwarzen können die Dortmunder auch die Nationalmannschaft feiern. Neben der Westfalenhalle 1 wird der Friedensplatz bespielt. Der bietet Gesamtplatz für rund 23.000 Fußballfans.

Westfalenhallen: Die Halle 1 wird sich bei allen Spielen mit deutscher Beteiligung für Fans öffnen, Start ist am 9. Juni (Deutschland gegen Portugal). Einlass bei allen Vorrundenspielen ist um 18.45 Uhr. Knapp 13 000 Personen sollen Platz finden, um die DFB-Elf auf der größte Leinwand Dortmunds mit 7x13 Metern Fläche anzufeuern.

Friedensplatz: Unter dem Motto „alle Spiele, alle Tore“ werden auf dem Friedensplatz alle Begegnungen gezeigt. Dafür werden gleich zwei Leinwände aufgestellt, jede 45 Quadratmeter groß. Zwischen den Großbildschirmen ist eine Bühne platziert, auf der DJs für Stimmung sorgen. Geöffnet wird der Friedensplatz in der Regel eine Stunde vor Spielbeginn, das Live-Programm bei deutscher Beteiligung beginnt gegen 19 Uhr. Auf dem Platz selbst gibt es Getränke und Leckereien vom Imbiss zu kaufen. An spielfreien Tagen in der Finalrunde gibt es kein Programm. Bei diesem „Hyundai-Fanpark“ gibt es auch Einlasskontrollen, sowie Glas- und Pyrotechnikverbot.

FZW: Live-Übertragungen finden während der Vorrunde immer dann statt, wenn die deutsche Nationalmannschaft auf dem Platz steht. Ab dem Viertelfinale werden alle Spiele übertragen. Einlass ist immer um 19.30 Uhr – Anpfiff der Spiele ist um 20.45 Uhr. Pünktliches Erscheinen wird angeraten. Der Eintritt zu den Live-Übertragungen ist natürlich frei.

View im U-Turm: Alle Spiele mit deutscher Beteiligung laufen auch oben in der 7. Etage im U-Turm, im klimatisierten View auf einer der größten Dortmunder Leinwände in full HD. Der Sound kommt über eine Festival-taugliche Clubanlage; Einlass ist jeweils ab 19.30 Uhr. Als kleines Dankeschön für jedes Tor von Reus, Götze und Co. erhält jeder Gast einen stimmungsfördernden „Kurzen auf’s Haus".

Clubschiff "Herr Walter": Im Dortmunder Hafen veranstaltet das Clubschiff „Herr Walter“ zur Fußball-Europameisterschaft ein Lounge-Public-Viewing. In der besonderen Atmosphäre mit Hafen, Balkon und Beach werden alle Spiele live und regensicher übertragen. Natürlich läuft auch in dieser Zeit das reguläre Kultur- und Eventprogramm auf Herr Walter weiter (manche Veranstaltungen fangen nur etwas später an). Ein großes Sonnensegel lässt eine stimmungsvolle Übertragung auch bei Regen zu, der Balkon ist mit Loungemöbeln, Strandstühlen und Liegen ausgestattet. Jeden Spieltag werden 50 Cent pro Besucher (ab 12 Jahre ) für den Verein „Borussia Commondale” gespendet, damit soll ein Fußballverein als pädagogisches Mittel für Jugend- und Sozialarbeit in Südafrika finanziert werden.

Großmarktschänke: Hier wird am Samstag, 9. Juni, ab 19 Uhr zum kostenlosen Public Viewing in den Heiligen Weg 60 eingeladen, wenn Deutschland gegen Portugal spielt. Wer nach der Partie und Grillmöglichkeit weiter feiern will, kann dies bei der Wohnzimmer-Sause und Cosmo-Session tun: Ab 22.30 Uhr gibt es Funk und Soul abseits des Mainstreams, hier kostet der Eintritt 6 Euro. Musiker, die an der Session teilnehmen, haben freien Eintritt. Weiter gehts am Mittwoch, 13. Juni, ab 19 Uhr mit Public Viewing, wenn Deutschland auf Holland trifft.

Public Viewing in Südwestfalen und Siegen 

Balve: Das Fußballfieber grassiert auch in der Balver Höhle. Die Sebastian-Schützen wollen dafür sorgen, dass sich der Felsendom bei den Deutschland-Spielen in einen Hexenkessel verwandelt. Die Höhle bietet Platz für 1000 Zuschauer, 200 können auf dem Vorplatz die Spiele verfolgen.

Hemer: Pünktlich zum EM-Start steht die LED-Leinwand auch wieder im Sauerlandpark. Dort gibt es alle Spiele mit deutscher Beteiligung. Wer einen der rund 8000 Plätze ergattern will, muss vorher eine Eintrittskarte für den Park lösen. Auch Saisonkarten beinhalten die Lizenz zum Rudelgucken.

Menden: Am neuen Rathaus schwenken die Mendener schwarz-rot-goldene Fahnen. Bis zu 1000 Leute können hier die deutschen Vorrundenspiele verfolgen. Wie es ab dem Viertelfinale weitergeht, hängt vom Abschneiden der DFB-Auswahl ab.

Siegen: Der Untere Schlossplatz fasst während der EM-Zeit 5000 Zuschauer. Fast alle Spiele werden übertragen, nur am 16. Juni gibt es eine Fußballpause. An diesem Tag ist der Platz für Kulturveranstaltungen reserviert. In Siegen wird wie auch in anderen Städten Sicherheit groß geschrieben. „Wir sorgen dafür, dass im Falle eine Panik der Platz schnell entfluchtet werden kann“, erklärt Stadtsprecherin Astrid Schneider.

Public Viewing Angebote aus weiteren Städte aus Südwestfalen sind hier zu finden.