Köln. Mit den Folgen des Stadtarchiv-Einsturzes wird Köln noch Jahrzehnte zu kämpfen haben. Die Restaurierung der beschädigten Kulturgüter wird mehrere Jahrzehnte dauern. Nach einer aktuellen Musterrechnung wären 200 Restauratoren 30 Jahre mit damit beschäftigt.

Die Restaurierung der beim Einsturz des Kölner Stadtarchivs beschädigten Kulturgüter wird mehrere Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Nach einer am Donnerstag von der Stadt Köln vorgelegten Musterrechnung wären 200 Restauratoren 30 Jahre mit dieser Arbeit beschäftigt. Um sie zu bewältigen, sollen die Archivalien an Experten im gesamten Bundesgebiet und dem Ausland vergeben werden, wie Kölns Kulturdezernent Georg Quander sagte.

"Geborgen heißt nicht gerettet"

Ein halbes Jahr nach dem Einsturz des Archivgebäudes und zweier benachbarter Wohnhäuser sind etwa 85 Prozent der Kulturgüter geborgen. «Geborgen heißt nicht gerettet», betonte die Leiterin der Kölner Stadtarchivs, Bettina Schmidt-Czaia. 35 Prozent der geborgenen Materialien wiesen schwerste Schäden auf, jedes zweite geborgene Stück müsse als schwer bis mittel beschädigt gelten. Lediglich 15 Prozent seien nur leicht beschädigt. Fünf Prozent der Archivalien gelten derzeit als Totalverlust. Die Restaurierung der teilweise in winzige Fragmente zerlegten Dokumente nannte Schmidt-Czaia ein «Milliardenpuzzle».

Bei dem Unglück in der Kölner Südstadt waren am 3. März zwei junge Männer getötet worden. Als mögliche Unglücksursache gilt ein Wassereinbruch in einer U-Bahn-Baustelle nahe dem Archivgebäude. (ddp)