Köln. Ein halbes Jahr nach dem Einsturz des Historischen Stadtarchivs in Köln hat der Rat der Stadt die Weichen für den Bau eines neuen Gebäudes gestellt. Allerdings zwei Kilometer von der Unglücksstelle entfernt. Bis zur Fertigstellung werden voraussichtlich mindestens fünf Jahre vergehen.
Ein halbes Jahr nach dem Einsturz des Historischen Stadtarchivs in Köln hat der Rat der Stadt die Weichen für den Bau eins neuen Gebäudes gestellt. Der Nachfolgebau soll zwei Kilometer von der Unglücksstelle entfernt am Rand der Südstadt entstehen, wie die Politiker am Donnerstagabend mit großer Mehrheit beschlossen. Bis zur Fertigstellung werden voraussichtlich mindestens fünf Jahre vergehen.
Die ursprünglichen Pläne, das Archiv am alten Standort neu zu errichten, gab die Stadt aus Rücksicht auf die Mitarbeiter auf. «Ständig an den Ort des Unglücks zurückzukehren, ist nicht zumutbar», sagte Stadtsprecher Jörg Wehner. Zudem stehe am neuen Standort, dem Eifelwall nahe der Universität, eine größere Baufläche zur Verfügung.
Reserveflächen für mindestens 30 Jahre
Nach bisherigen Planungen soll das Archiv über eine Reservefläche für mindestens 30 Jahre verfügen. «Am alten Standort wären Platzprobleme dagegen bereits jetzt absehbar gewesen. Das ist bei einer solchen Investition natürlich problematisch», sagte Wehner. Die Kosten für den Neubau werden auf knapp 98 Millionen Euro geschätzt.
Beim Einsturz des Kölner Stadtarchivs am 3. März dieses Jahres waren zwei Menschen getötet und zahlreiche wertvolle Dokumente verschüttet worden. Nach Wehners Angaben wurden bisher 85 Prozent der Archivbestände geborgen, größtenteils jedoch stark beschädigt. Die Arbeiten an der Unglücksstelle sollen in etwa 15 Monaten abgeschlossen sein, die Restaurierung wird voraussichtlich mehrere Jahrzehnte dauern. (ap)