Düsseldorf. Bergbauspezialisten aus Nordrhein-Westfalen wollen den Unglücksort in Nachterstedt unter die Lupe nehmen. Das hat NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) mitgeteilt. Die beiden Fachleute sollen untersuchen, ob ein Erdrutsch wie in Sachsen-Anhalt auch hier möglich wäre.
Nach dem Erdrutsch bei Nachterstedt werden ein Bergbauingenieur und ein Geowissenschaftler aus Nordrhein-Westfalen nach Sachsen-Anhalt reisen und sich ein Bild von der dortigen Lage machen. Das teilte Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) am Sonntag in Düsseldorf mit.
Weiteres Mutmaßen über die Ursachen
Die beiden Fachleute beschäftigen sich nach ihren Angaben seit vielen Jahren mit Fragen der Böschungssicherheit im Braunkohletagebau. Um die Frage zu beantworten, inwieweit solch ein Rutsch auch im NRW-Tagebau möglich sein kann, müssten zunächst die genauen Ursachen ausgelotet werden, die zu dem Erdrutsch am Concordia-See bei Nachterstedt geführt haben, sagte Thoben. Dazu lägen aber auch weiterhin nur erste Mutmaßungen vor.
Die Ministerin verwies darauf, dass die geologischen Verhältnisse in Sachsen-Anhalt und in NRW sehr unterschiedlich seien. In NRW sei zudem entlang der Tagebaue eine Sicherheitszone vorgeschrieben, in der der dauerhafte Aufenthalt von Personen und die Errichtung oder Nutzung von Wohngebäuden nicht zulässig seien.
Drei Menschen vermisst
In Nachterstedt war am vergangenen Wochenende eine Böschung am Concordia-See abgerutscht und hatte zwei Häuser mit in die Tiefe gerissen. Drei Menschen werden seitdem vermisst. Die Häuser der Siedlung wurden evakuiert, die Siedlung wurde für unbewohnbar erklärt. (ddp)