Dortmund. Wann kommt der harte Lockdown? Drohen jetzt noch vollere Einkaufsstraßen? Ein erster Blick in die Dortmunder Innenstadt am Samstagvormittag.
Volle Geschäfte, lange Schlangen und Masken-Kontrollen: Bereits mit Ladenöffnung sind zahlreiche Kunden am Samstag für ihre Weihnachtseinkäufe in die Innenstädte geströmt. Von Weihnachtsstimmung ist an diesem Samstag in der Dortmunder Fußgängerzone nicht viel zu spüren.
Es ist gerade mal 11 Uhr, aber vor den Geschäften haben sich bereits lange Schlangen gebildet. Absperrbänder und Markierungen sollen den Ansturm ordnen. An einigen Eingängen sind Ordner postiert, die die Kunden mahnen, Abstand zu halten. Auch das Ordnungsamt zeigt Präsenz, die Kräfte sind mit Schlagstöcken ausgerüstet.
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Die Forderungen nach einer sofortigen Schließung fast aller Geschäfte von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet dürfte am Samstag zusätzlich viele Kunden in die Geschäfte treiben. Mit ernstem Blick über Masken und vollen Einkaufstaschen schieben sie sich durch die Fußgängerzone. Vor allem vor Buchhandlungen und Geschäften mit Spielwaren warten viele Kunden auf Einlass, aber auch vor Bekleidungsgeschäften drängen sich bereits am Vormittag die Kunden.
Ordnungsämter mit verstärkten Kräften in NRW-Städten unterwegs
Die Einkaufsstraßen in anderen Großstädten waren am Mittag ebenfalls gut besucht. Das Bild in Gelsenkirchen: mehr Menschen als sonst an Samstagen auf der Einkaufsmeile rund um die Bahnhofstraße in der Altstadt, auf der Hochstraße in Buer herrschte dagegen weitgehend eine beschaulich ruhige Einkaufsatmosphäre (Lesen Sie mehr über die Situation in Gelsenkirchen).
„Es ist deutlich mehr los als sonst“, berichtet ein Händler in Bochum. Aber auch: Den Kunden sei die Unsicherheit anzumerken. (Lesen Sie hier unseren Bericht aus der Bochumer Innenstadt.)
In Köln gebe es noch keine besonderen Vorkommnisse, sagte eine Sprecherin der Stadt am frühen Nachmittag. Das Ordnungsamt sei mit verstärkten Kräften im Einsatz, um die Corona-Verordnungen zu kontrollieren und gegebenenfalls mit Unterstützung der Polizei Sanktionen sowie Sperrungen durchzuführen. „Momentan ist noch alles handelbar und unproblematisch“, ergänzte ein Sprecher der Polizei. Die Innenstadt sei zwar voll, Auffälligkeiten gebe es jedoch nicht.
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Auch in Düsseldorf war zunächst alles ruhig. Derzeit sei das Ordnungsamt allein im Einsatz, da die Menschen sich an die Regeln hielten, berichtete ein Sprecher. Ab dem Nachmittag würden dann Kräfte der Polizei unterstützend eingreifen – bisher sei das nicht nötig gewesen. In Münster seien ebenfalls Beamte unterwegs, Einsätze habe es aber bislang nicht gegeben, so ein Polizeisprecher. Die Innenstadt sei auch wegen des schlechten Wetters nur mäßig besucht.
Beratungen zu Lockdown am Sonntag
„Der Lockdown muss schnellstmöglich kommen“, hatte Laschet am Vortag gesagt. Nach Vorstellungen des Ministerpräsidenten sollen in einem harten Lockdown nur die Geschäfte öffnen dürfen, die Produkte für den alltäglichen Bedarf anbieten – vorerst bist zum 10. Januar. Damit folgt er der Empfehlung der Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina.
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Ab wann der verschärfte Lockdown greifen soll, will Laschet zunächst mit den anderen Bundesländern besprechen. Am Sonntag wollen sich die Länderchefs wieder auf einem Corona-Gipfel mit der Kanzlerin beraten.
Handelsverband fordert staatliche Hilfe für Geschäfte
Das NRW-Gesundheitsministerium hatte am Freitagnachmittag angekündigt, am Wochenende verstärkt kontrollieren zu wollen. Abstands- und Maskenverstöße würden sanktioniert, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Der Einzelhandel dürfe nicht zu einem „zusätzlichen Infektionsbeschleuniger“ werden.
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Der Handelsverband Deutschland (HDE) forderte noch am Freitag staatliche Hilfsprogramme, sollte es zu einem verschärften Lockdown kommen. „Ein erneuter Lockdown des Non Food-Handels hätte fatale Folgen für die Überlebensfähigkeit vieler kleiner und mittelständischer Handelsunternehmen“, sagte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser in einer Mitteilung. „In der Folge würden der Wirtschaftsstandort und der Kulturraum Innenstadt enorm leiden und tausende Arbeitsplätze gefährdet.“ (mit dpa)
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