Detmold/Espelkamp. Im Kreis Lippe ist eine Ausgangssperre im Gespräch. Der Kreis hat derzeit die höchste 7-Tages-Inzidenz unter Großstädten und Kreisen in NRW.

Der Kreis Lippe in Ostwestfalen plant eine Ausgangssperre ab diesem Samstag und hofft auf grünes Licht vom Land. Eine Kreissprecherin sagte am Freitag, eine Entscheidung darüber werde im Tagesverlauf erwartet

Landrat Axel Lehmann (SPD) hatte zuvor in der WDR-Lokalzeit gesagt, der entsprechende Entwurf einer Allgemeinverfügung sei fertig, man warte nun auf eine Genehmigung des NRW-Gesundheitsministeriums. Angesichts extrem hoher Corona-Neuinfektionen im Kreis sei eine Ausgangssperre von 22 bis 6 Uhr angestrebt.

Ausgangssperre: Land NRW lehnt Antrag für Corona-Hotspot Espelkamp ab

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Von Tobias Blasius und Matthias Korfmann

Das Land hatte allerdings dem Kreis Minden-Lübbecke kurz zuvor für die Stadt Espelkamp keine Ausgangssperre erlaubt, obwohl die Werte dort gravierend sind. Die Wocheninzidenz in Espelkamp hatte am Donnerstag 580 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche betragen. Im Kreis Lippe lag der Wert weit über 300.

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Eine Sprecherin des Kreises sagte am Freitag, nach Gesprächen mit dem Land NRW werde man nun erst mit anderen Maßnahmen gegensteuern: „Wir werden nun abwarten, ob die Maßnahmen greifen.“ Dazu gehöre etwa ein Verbot von Präsenz-Gottesdiensten, an Beerdigungen dürfen maximal zehn Personen teilnehmen.

Ausgangsbeschränkungen auch in Duisburg?

Zuvor hatte das „Westfalen-Blatt“ berichtet, dass Landrätin Anna Katharina Bölling (CDU) der Landesregierung am Mittwoch ein Konzept mit Ausgangssperren vorgestellt hatte, das aber abgelehnt worden sei. Das NRW-Gesundheitsministerium äußerte sich dazu am Freitag zunächst nicht. (dpa)

Unterdessen prüft der Corona-Krisenstab im Hotspot Duisburg nach eigenen Angaben mit dem Gesundheitsministerium NRW mehrere lokal begrenzte Maßnahmen für erhöhten Infektionsschutz in der Stadt. Dazu zählen verschärfte Kontaktbeschränkungen, ein nächtliches Ausgehverbot und nochmals intensivierte Tests in Seniorenpflegeeinrichtungen. Zudem zählt Duisburg zu den Städten, die für den Infektionsschutz in Schulen mehr Kompetenzen vom Land erhalten möchten.