An Rhein und Ruhr. Neue Linien, neue Fahrzeiten, neue Züge: Der VRR hat seine Fahrpläne umgestellt. Was sich geändert hat, haben wir für Sie zusammengefasst.
Die einen werden sich freuen, die anderen sich ärgern: Mit dem Fahrplanwechsel am Sonntag, 15. Dezember, werden viele Nutzer von Bussen und Bahnen im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) aus ihrer Routine gerissen. Was sich alles ändert:
S-Bahnen fahren nach einem neuen Takt,- es gibt neue Linien bei Regionalexpress und Regionalbahn
- es sind auf mehreren Linien neue Fahrzeuge unterwegs, die bei Aus- und Einstieg mehr Barrierefreiheit bieten sollen.
Diesmal kommt auf Pendler im VRR wirklich etwas zu! So gut wie alle Nutzer von S-Bahn, Regionalexpress oder Regionalbahn in NRW sind betroffen. Zudem wird in vielen Städten auch das Nahverkehrs-Angebot bei Bus, U- oder Straßenbahn auf den Kopf gestellt, um Anschlüsse zum Bahnverkehr weiterhin zu gewähren.
Dass es weitreichende Veränderungen gibt, dürften manche Bahn-Nutzer jedoch womöglich erst mit Beginn der neuen Arbeits- oder Schulwoche merken: Großflächige Hinweise etwa an Bahnhöfen hat man sich beim VRR gespart.
So wird für viele die Praxis von dem großen Fahrplanwechsel künden: etwa, wenn die S-Bahn an ihrer Station nicht mehr zur gewohnten Zeit fährt, sondern nur noch halbstündig kommt oder auf einmal im 15-Minuten-Takt. So hat sich der VRR etwa bei den S-Bahnen stärker am Bedarf von Pendlern orientiert: Dort wo viele fahren, gibt es mehr Angebot. Wo wenige zusteigen, fährt die S-Bahn seltener oder es fahren neue schnellere Züge an der Station sogar vorbei.
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Neue Fahrpläne, neue Preise: Auch im Fernverkehr der Bahn ändert sich einiges: Lesen Sie hier, welche Züge betroffen sind - und wo Sie künftig sparen können.
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VRR spricht von „größter Fahrplan-Änderung seit 20 Jahren“
„Das ist die größte Fahrplan-Anpassung bei uns seit der Jahrtausendwende“, heißt es beim VRR zum Fahrplanwechsel. Die zentrale Botschaft des VRR: Er schickt mehr Züge und Linien auf die Strecken, soweit es die Kapazitäten auf den Schienen hergeben.
„Insgesamt legen die Züge ab dem 15. Dezember etwa zwei Millionen zusätzliche Kilometer pro Jahr im VRR zurück“, sagt der VRR. Das wären gut fünf Prozent Steigerung zu den knapp 50 Millionen Zugkilometern bisher. Und es wurde reichlich im Liniennetz und beim Fahrplan umgeschichtet, neue verteilt und vieles auf den Kopf gestellt.
Das Wichtigste in Kürze: Das ändert sich beim Fahrplanwechsel
- Auf
fünf S-Bahnlinien
gibt es unter anderem einen neuen Takt und zum Teil mehr, aber auf einzelnen Bahnhöfen dem entgegen auch weniger Züge
Neue Züge
sollen auf fünf Linien
die Barrierefreiheit an Bahnsteigen
verbessern- Die Bereiche Recklinghausen, rechter Niederrhein und der Raum Wuppertal werden besser mit dem mittleren Ruhrgebiet um Essen Hauptbahnhof verknüpft
S-Bahn- und Regionalzug-Linien werden besser verknüpft und sollen sich gezielt ergänzen. Das führt dazu, dass manche Pendler mit ihren Routinen brechen müssen- Die Fahrplan-Veränderungen bei den Bahnen führen
zum Teil zu neuen Abfahrtzeiten für Busse oder Straßenbahnen in Städten und Kreisen; zum Teil wird auch dort das bisher Gewohnte auf den Kopf gestellt
VRR will mehr Kunden auf die Schiene ziehen
Beim VRR hofft man, durch die Veränderungen zum Fahrplanwechsel mehr Kunden für S-Bahn, Regionalbahn und Regionalexpress zu gewinnen; vor allem will man Autonutzer endlich zum Umstieg bewegen. Etwa, indem nun erstmals eine Direktverbindung zwischen dem rechten Niederrhein mit Wesel und Dinslaken und dem mittleren Ruhrgebiet (Essen) bis nach Wuppertal geschaffen wurde. Weitere Veränderungen kündigen sich an.
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Die Taktumstellung ist ein Mammut-Projekt. Die Planungen starteten bereits 2009. Im Jahr 2015 gaben die politischen Gremien im VRR ‘grünes Licht’ dafür, später wurden einige Linien neu ausgeschrieben, mit der Folge, dass die Deutsche Bahn ihre führende Rolle in der Region zunehmend verliert.
Manche S-Bahnhöfe sind schlechter angebunden, andere besser
Doch
Kritik
prallt inzwischen massiv auf den VRR ein, vor allem mit Blick auf das neue Takt-Konzept und die Linien-Struktur, wo sich S-Bahn, Regionalexpress und Regionalbahn zunehmend miteinander verweben. Manches aber bleibt erst noch für ein paar Monate in einem Zwischenstadium: unter anderem, weil Lokführer fehlen.
Hattingen und Velbert etwa sind künftig per S-Bahn schlechter an den Essener Hauptbahnhof angebunden, weil die Linien S3 bzw. S9 dort künftig wochentags vom 20- auf Halbstunden-Takt wechseln. Dafür sollen dann mehr Reisende in den Zügen einen Sitzplatz bekommen: „Wir haben die Fahrzeug-Kapazitäten erhöht“, sagt der VRR.
Aus dem Raum Velbert verschlechtern sich mit dem Fahrplanwechsel im VRR auch die Anschlüsse in Richtung Düsseldorf, wenn man von der S9 auf die S8 umsteigen muss, bemängeln Bahn-Nutzer. Weil die S8 im Bereich Wuppertal-Mönchengladbach weiterhin alle 20 Minuten fährt, die S9 aber – wie beschrieben – nun halbstündig. Manche Bahn-Nutzer haben da schon frustriert angekündigt, künftig wieder
auf’s Auto
zu wechseln…
// Welche Änderungen es im Fernverkehr gibt, lesen Sie weiter unten. //
Hier finden Sie Berichte zum Fahrplanwechsel in einzelnen Städten an Rhein und Ruhr:
Schulen fühlen sich von Bogestra-Umstellung abgehängt
Bogestra-Fahrplan: Diese neuen Linien müssen Bochumer kennen
Bochum: Bogestra korrigiert Netz 2020 schon an einer Stelle
Bottrop:
Ein Bahnhof verliert den Anschluss an den Nahverkehr
Bottrop: Busse bekommen Anschluss an den neuen Takt der Bahnen
Dinslaken/Voerde:
Von Dinslaken nach Essen ohne umzusteigen
Duisburg:
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Neuer DVG-Fahrplan: Das müssen Duisburger zum Start wissen
Stadt Duisburg bremst: Doch noch keine Nachbesserung im ÖPNV
Essen:
Winterfahrplan - Pendler in Essen sehen sich als Verlierer
Gelsenkirchen:
Linien 301 und 302 verkehren ab Dezember alle 7,5 Minuten
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Gladbeck:
S9 nach Recklinghausen kommt - aber mit Verspätung
Hagen:
Enger Takt, neue Linien: Viel Neues im Bus-Netz in Hagen
Bus-Netz-Änderungen: Das ist neu im Hagener Norden
Hattingen:
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Herdecke:
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Herne:
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Kreis Wesel/Kreis Kleve:
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Mülheim:
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Oberhausen:
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Schwelm/Gevelsberg/Ennepetal:
Fahrplanwechsel im VER-Netz ab 15. Dezember
Sprockhövel:
Sprockhövel: Das ändert sich mit dem Fahrplanwechsel
Velbert:
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Witten:
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Fahrplanwechsel betrifft auch den Fernverkehr der Deutschen Bahn
Auch im Fernverkehr der Deutschen Bahn gibt es ab Sonntag, 15. Dezember, Veränderungen beim Bahn-Angebot in NRW: Zwischen Köln und Hamburg wird das Angebot bei ICE und Intercity auf bis zu sechs schnelle Züge pro Tag erweitert. Von Münster mit dem Fahrplanwechsel ab 15. Dezember gibt es eine direkte Verbindung mehr nach Berlin. Und der Raum Ostwestfalen soll an Wochenende besser mit den Räumen Köln und Wuppertal verbunden werden – und mit Leipzig und Niedersachsen. Änderungen gibt es auch auf der schnellen ICE-Verbindung zwischen Köln und Frankfurt, teilte die DB mit: am Halt Bonn/Siegburg etwa halten ICEs künftig öfter.
Zudem will die DB mit Blick auf das Jahr 2020 seinen Fuhrpark mit neuen ICE-Fahrzeugen vom Typ ICE 4 erweitern. Sie bieten laut Bahn unter anderem mehr Sitzplätze als ältere ICE-Generationen und Abstellraum für Fahrräder. „Zurzeit kommt alle drei Wochen ein fabrikneuer ICE 4 auf die Schiene“, teilte die DB jüngst mit.
Einschränkungen beim Zug-Angebot im Nah-, Regional- und Fernverkehr sind aber auch nach dem Fahrplanwechsel nicht vom Tisch:
Baustellen bei der Bahn!
(externer Link). Nach wie vor wird kräftig gebaut und saniert im Schienennetz, auch in NRW. Im Bereich des VRR betrifft das zum Beispiel den Raum Düsseldorf. Dort kommt es zu Gleissperrungen für die Erweiterung des Bahnhofs Düsseldorf-Bilk, der einen zweiten Bahnsteig bekommt. Die Arbeiten beginnen jetzt und laufen bis ins kommenden Frühjahr. Linien, die zwischen linker und rechter Rheinseite über Bilk verkehren, fallen aus, fahren verkürzt oder werden umgeleitet.