Oberhausen. Dichtere Taktung, mehr Zugfahrten und Sitzplätze: Das bringt der neue VRR-Winterfahrplan ab dem 15. Dezember für Bahnfahrer aus Oberhausen.
Mit dem Winterfahrplan kündigt der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) zum 15. Dezember die größte Fahrplanumstellung im Schienenpersonenverkehr seit der Jahrtausendwende an. Mit einer dichteren Taktung, mehr Zugfahrten und Sitzplätzen in neuen Fahrzeugen, bringt das auch für Oberhausener Pendler erhebliche Änderungen mit sich. Für Lothar Ebbers vom Fahrgastverband Pro Bahn sind das vor allem Verbesserungen und nur geringfügig Verschlechterungen.
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Im gesamten Verkehrsverbund ändert sich vor allem der S-Bahn-Verkehr, der neu getaktet und durch zusätzliche Regionalverkehrslinien ergänzt wird. Zwischen Oberhausen und Hattingen verkehrt die S3 mit Stopps in Mülheim und Essen künftig nicht mehr alle 20 Minuten, sondern nur noch im 30-Minuten-Takt. Ergänzt wird sie wochentags vom RE49 („Wupper-Lippe-Express“), der stündlich zwischen Wuppertal und Wesel eine neue umsteigefreie Verbindung bietet und auch in den Nachbarstädten Dinslaken, Essen und Mülheim hält. Die neuen und größeren Züge des RE49 halten jedoch nicht in Mülheim-West und Essen-Frohnhausen, dafür aber in Mülheim-Styrum und in Essen-West. Unterm Strich gibt es damit drei Mal pro Stunde eine Verbindung nach Essen.
Neuer RB44 fährt abends bald länger Richtung Duisburg
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Der RE49 übernimmt auch die ursprüngliche Strecke der Linie RB35 von Oberhausen Hauptbahnhof nach Wesel. Mit dem neuen Regionalexpress sei so erstmalig eine direkte Verbindung von Sterkrade nach Holten und von Oberhausen nach Essen entstanden, bewertet Pro Bahn-Sprecher Lothar Ebbers die Bahnlinie.
In Richtung Bottrop ersetzt die neue Linie RE44 ab Mitte Dezember die bisherige RB44 („Der Dorstener“). Der Zug soll zukünftig von Bottrop über Oberhausen und Duisburg bis nach Moers fahren. Die gesamte Strecke kann allerdings erst ab März 2020 komplett bedient werden. Solange fahren die Züge nur zwischen Oberhausen und Bottrop. Der Grund dafür: Dem Betreiber Nordwestbahn mangelt es, wie so manch anderem Schienenverkehrsunternehmen derzeit auch, an Lokführern.
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„Die Linie fährt abends allerdings eine Stunde länger als der alte RB44“, so Lothar Ebbers über die neue Zugverbindung, die auch vielen Osterfeldern langfristig eine neue Verbindung nach Duisburg ermöglichen wird. Damit werde in den Abendstunden und am Wochenende in Zukunft eine wichtige Lücke geschlossen. Da hier nun vorläufig aber der Streckenabschnitt nach Duisburg entfällt, verschlechtert sich so zunächst die Anbindung Richtung Süden.
VRR streicht Linie S2 und setzt neue Regionalbahnen ein
Der VRR streicht mit dem neuen Winterfahrplan außerdem die S-Bahnlinie S2, die derzeit noch zwischen Dortmund und Duisburg fährt und in Oberhausen hält. Sie wird in Fahrtrichtung Gelsenkirchen und Dortmund aber durch insgesamt drei Regionalbahnlinien kompensiert.
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Den Ersatz übernimmt vorrangig die Linie RB32 („Rhein-Emscher-Bahn“) des Betreibers Abellio mit neuen und größeren Fahrzeugen, die deutlich mehr Sitzplätze bieten sollen. Zwischen Dortmund Hauptbahnhof und Mengede verkehren die Züge auf direktem Wege zusammen mit dem RE3 etwa alle 30 Minuten.
Oberhausener bekommen so eine zusätzliche schnelle Verbindung ins mittlere Ruhrgebiet mit weiteren Halten im Essener Norden, Herne und Castrop-Rauxel. Zusammen mit dem RB35 werden zudem kleinere Stationen im Essener Norden wie Zollverein Nord, Bergeborbeck und Dellwig wochentags mit nun mindestens zwei Fahrten je Stunde bedient. Bislang werden die Bahnhöfe nur stündlich angefahren.
Keine Änderungen beim RE5 und RE19
Keine Anpassungen bei der Stoag nötig
Das Oberhausener Nahverkehrsunternehmen Stadtwerke Oberhausen AG (Stoag) spricht bei der großen Fahrplanumstellung des VRR von „deutlichen Verbesserungen“ für den regionalen Nahverkehr.
In anderen Städten werden dazu die Takte von Buslinien angepasst, um den Anschluss an den Schienenverkehr zu gewährleisten. In Oberhausen sei dies nicht erforderlich, sagte Stoag-Chef Werner Overkamp auf Nachfrage dieser Redaktion, zumal die Stadt laut Overkamp nur über wenige Regionalbahnhöfe verfüge, die alle gut angebunden seien.
Ausführliche Informationen zum Fahrplanwechsel gibt es auf den Seiten des VRR unter www.vrr.de/de/fahrplan-mobilitaet/fahrplanwechsel-2019/.
Keine wesentlichen Änderungen für Oberhausener Pendler gibt es beim RE5 („Rhein Express“). Der neue RRX rast weiter nach dem Juni-Fahrplan von Wesel nach Koblenz und fährt ab Oberhausen Hauptbahnhof jeweils 34 Minuten nach der vollen Stunde. Auch der RE19 („Rhein-Ijssel-Express“) verkehrt wie gewohnt stündlich zwischen Düsseldorf und Arnheim.