Bochum/Herne. . Ein Sodinger schlug einer Frau einen Spaten vor den Kopf, legte Brände und terrorisierte Nachbarn. Nun stand er vor Gericht - mit diesem Ausgang.

Erst grub er den Rosengarten seiner Nachbarin um, dann schlug er mit dem Spaten zu: Nach gefährlichen Ausrastern ist ein Sodinger auf unbestimmte Zeit in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen worden.

Der 44-Jährige war im Oktober 2015 in die Thorner Straße gezogen. Kurz darauf bekamen es die anderen Mieter mit der Angst zu tun. Der Straßenbauer schrie herum, führte Selbstgespräche und randalierte. Mal wurden Internetkabel durchgeschnitten, mal brannte ein Koffer auf dem Dachboden oder eine Kleiderkiste im Keller. Beide Brände konnten schnell entdeckt werden.

Angst und Verfolgungswahn

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Hintergrund war eine Mischung aus Angst und Verfolgungswahn. Der Mann hörte Hilferufe von kleinen Kindern, die nicht existierten. Laut Urteil ging er davon aus, dass die Kinder eingesperrt waren und missbraucht würden. Mit den Brandlegungen habe er die Feuerwehr holen wollen, um die Kinder zu befreien. Außerdem war der Angeklagte überzeugt, dass ihm ein Chip eingepflanzt worden war, mit dem er ferngesteuert würde.

Dass seine Nachbarin den Schlag mit dem Spaten überlebte, war Glück: Der 44-Jährige hatte sie nur mit der flachen Seite am Kopf getroffen. Im Prozess vor dem Bochumer Landgericht galt der Herner wegen seiner schweren psychischen Erkrankung als schuldunfähig. Weil eine Gefahr für die Allgemeinheit darstelle, wiesen die Richter ihn in die Psychiatrie ein.