Duisburg. Wegen Drogenhandels steht ein Grieche (59) aus Herne seit Donnerstag vor dem Landgericht Duisburg. Die Bandenchefs agierten von Duisburg aus.
Wegen Drogenhandels steht seit gestern ein Grieche (59) aus Herne vor dem Landgericht Duisburg. Als Mitglied einer Bande, deren Köpfe von Hochfeld aus agierten, soll er um die Jahreswende an einem Drogentransport beteiligt gewesen sein, mit dem 214 Kilo Marihuana aus Albanien über Griechenland nach Deutschland geschmuggelt werden sollten.
Der Angeklagte und mehrere Mittäter sollen sich Ende 2016 zusammengeschlossen haben, um fortan durch Drogengeschäfte in großem Stil Geld zu verdienen. Der 59-Jährige soll dabei für den Transport des Rauschgifts nach Griechenland, die dortige Zwischenlagerung und den Weitertransport Richtung Deutschland verantwortlich gewesen sein.
Polizei schlug noch in Griechenland zu
In diesem Zusammenhang soll er im Dezember 2016 auch nach Griechenland geflogen sein. Denn es gab Probleme mit der Lagerung und dem Transport, weil man das Rauschgift schließlich nicht ungetarnt auf die Ladefläche eines Lastwagens stellen konnte. Zwei Fahrer wurden schließlich für jeweils 7500 Euro Lohn angeworben. Und es fand sich auch Tarn-Ladung : Zwischen Elektrogeräten, Haushaltswaren und Nahrungsmitteln ging das luftdicht verpackte Rauschgift auf die Reise. Da soll der Angeklagte bereits wieder in Deutschland gewesen sein.
Doch die Fahrt des Drogen-Transportes dauerte nicht lange. In einer Hafenstadt schlug die griechische Polizei am 3. Januar zu, bevor der Laster auf eine Fähre rollen konnte. Deutsche Ermittler hatten die Telefone der Bande bereits seit einiger Zeit abgehört: In zahlreichen Gesprächen, die meist aus einer Funkzelle an der Wanheimer Straße geführt wurden, hatten die mutmaßlichen Komplizen des 59-Jährigen sich immer wieder besorgt nach dem Stand der Dinge erkundigt.
Angeklagter schweigt bislang
Der Angeklagte wollte sich zu Prozessbeginn nicht zu den Vorwürfen äußern. Allerdings hielten seine Verteidiger es für möglich, dass er zu einem späteren Zeitpunkt eine Einlassung abgeben werde. Im Vorfeld hatten die Anwälte dem Gericht mitgeteilt, dass ein Geständnis kaum zu erwarten sei: Der Angeklagte habe nur in einem Drogen-Deal vermittelt. Die ehemaligen Komplizen hätten ihn mit ihren Aussagen zu Unrecht belastet.
Drei der Bandenmitglieder wurden inzwischen bereits in Griechenland verurteilt: Zwei sitzen für 12 Jahre hinter Gittern, einer muss sogar lebenslang sitzen.