Frankfurt/Main. Weil sie mit der "Sauerland-Gruppe" kooperiert haben, hat das Oberlandesgericht Frankfurt am Dienstag gegen zwei 28-Jährige aus Hessen Haftstraßen verhängt. Omid S. und Hüseyin Ö. standen zudem in Verbindung mit einem Terrorcamp in Pakistan.
Im Prozess gegen zwei mutmaßliche Helfer der «Sauerland-Gruppe» hat das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt am Main die beiden Angeklagten am Dienstag zu Haftstrafen verurteilt. Wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Ausland wurde gegen den 28-jährigen Omid S. aus Dietzenbach (Landkreis Offenbach) eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verhängt, der gleichaltrige Hüseyin Ö. aus dem südhessischen Langen wurde zu einer Haftstrafe von einem Jahr und zwei Monaten verurteilt.
Verurteilte wollten sich "Heiligem Krieg" anschließen
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass beide Männer die usbekische Islamische Dschihad Union (IJU) unterstützten und dabei mit der derzeit vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht angeklagten «Sauerland-Gruppe» kooperierten.
Die Verurteilten hatten im Prozess gestanden, im Frühjahr 2007 das führende Mitglied der Sauerland-Gruppe, Adem Y., getroffen zu haben, um ihren Eintritt in den «Heiligen Krieg» vorzubereiten. S. hatte danach mehrere Tage in einem Ausbildungslager der IJU in Pakistan verbracht. Er habe sich der IJU letztlich aber nicht angeschlossen, urteilte das Gericht. Ö. war auf dem Weg in ein IJU-Camp vom pakistanischen Militär verhaftet worden und hatte drei Monate in Haft verbracht. Beide Männer wurden 2008 in Deutschland festgenommen.
Die Bundesanwaltschaft hatte S. auch Mitgliedschaft in der IJU vorgeworfen und eine dreieinhalbjährige Haftstrafe gefordert. Für Ö. hatte die Anklage zweieinhalb Jahre Gefängnis beantragt. Die Verteidiger hatten für S. zweieinhalb Jahre Haft gefordert, für Ö. eineinhalb Jahre. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (ddp)