Essen. Nach dem größten Vollmond des Jahres folgt das nächste Spektakel am Himmel: In der Nacht zu Mittwoch sind über NRW zahlreiche Sternschnuppen unterwegs. Bis zu 20 Stück pro Stunde sollten zu sehen sein. Allerdings braucht man wohl etwas Geduld - die Meteorologen sagen wolkiges Wetter voraus.
Fangen Sie schon mal an, Ihren Wunschzettel zu schreiben: In der Nacht zu Mittwoch sind so viele Sternschnuppen am Himmel zu beobachten wie in keiner anderen Nacht des Jahres - und die erfüllen ja bekanntlich Wünsche.
Doch damit erst mal genug der Romantik. Der Komet Swift-Tuttle, dem wir die Sternschnuppen zu verdanken haben, "ist nichts anderes als ein riesig großer schmutziger Schnellball", erklärt Thilo Elsner, Leiter der Bochumer IUZ-Sternwarte. "Wenn er sich auf seiner elliptischen Bahn der Sonne nähert, taut er auf und hinterlässt eine Abgas-Spur aus Gesteinsresten." Jedes Jahr im August kreuzt die Erde diese Abgas-Spur, die Staubpartikel gelangen in die Atmosphäre - und verglühen.
Sternengucker müssen Geduld mitbringen
Auch wenn es also nur Dreck ist, der da leuchtet: Hübsch anzusehen sind die Sternschnuppen trotzdem. Ihren Höhepunkt sollen sie in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch erreichen. Dann gibt es laut Elsner theoretisch bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde zu beobachten - wenn das Wetter denn mitspielen würde.
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Doch die Nachricht, die Oliver Klein von der Meteogroup überbringt, lässt Elsner eher eine Ausbeute zwischen zehn und 20 Stück pro Stunde für realistisch halten. "In der kommenden Nacht haben wir viele dichte Wolken am Himmel", sagt Klein, "daher muss man ein bisschen Geduld mitbringen." Das Wetter sei zwar nicht optimal, trotzdem dürfen sich Hobby-Astronomen Hoffnungen machen. "Es wird auch immer mal wieder klare Abschnitte geben", so der Meteorologe.
Astronom gibt Tipps für den besten Blick
Zusätzlich erschwert wird das Sternschnuppen-Gucken allerdings durch den erdnahen Mond, der in diesen Tagen größer und bis zu 30 Prozent heller wirkt. Dadurch überstrahlt dieser "Supermond" die weniger hell leuchtenden Sternschnuppen. Astronom Elsner verrät, wie man trotz all dieser Widrigkeiten zu seinem Sternschnuppen-Erlebnis kommt.
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"Am besten versucht man es gegen Mitternacht mit dem Mond im Rücken", sagt er. "Dann schaut man nach Norden und fast bis in den höchsten Punkt des Himmels zum Sternbild Perseus. Denn aus dieser Richtung kommen die Sternschnuppen auf einen zu." Das Sternbild ist Namensgeber des Sternschnuppen-Regens, der auch Perseiden-Schwarm genannt wird.
Niederrhein und Münsterland haben die besten Chancen
Die Erfolgschancen beim Schnuppen-Gucken steigen laut Elsner, je weiter man sich von den Innenstädten entfernt. "Hier im Ruhrgebiet gibt es ja viel schöne Industriekultur, die nachts auch nicht beleuchtet ist." Noch besser als im Ruhrgebiet sind die Bedingungen aber im Nordwesten des Landes. "Am Niederrhein und im Münsterland spielt das Wetter noch am meisten mit", sagt Meteorologe Klein.
Alle anderen setzen am besten einen zusätzlichen Wunsch ganz an den Anfang ihrer Liste: möglichst wenig Wolken.