Essen. Starke Regenfälle, Sturmböen, Hagel und Blitzeinschläge haben am späten Montagnachmittag in Teilen des Reviers, im Rheinland und im Münsterland getobt. Die A40 in Essen stand unter Wasser. Die Bahn meldete Störungen für die S-Bahnlinie S1. Und in Münster gab es einen folgenschweren Unfall.

Und wieder Hagel, Sturm und Starkregen in NRW: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für Montagnachmittag eine Unwetterwarnung herausgegeben - unter anderem für Duisburg, Oberhausen und Mülheim, Essen, Gelsenkirchen und Bochum. Es gab örtlich starke Regenfälle, Sturmböen bis 90 km/h und Hagelschauer mit bis zu zwei Zentimeter dicken Hagelkörnern. Das Unwetter zog von Süden her ins Ruhrgebiet herein.

Auf der A40 bei Essen-Holsterhausen kam es am späten Nachmittag zu einem kilometerlangen Stau, weil dort laut Autobahnpolizei Teile der Fahrbahn überflutet waren und Fahrstreifen gesperrt werden mussten. Betroffen waren auch die Auf- und Abfahrt Huttrop.

Im Bochumer Süden reichten wenige Minuten Starkregen, um Kellerräume, Wohnungen und Straßen unter Wasser zu setzen. Insgesamt musste die Feuerwehr mehr als 100 Mal ausrücken. Auch das Technische Hilfswerk war im Einsatz, wie die Stadt berichtete.

Umgestürzte Bäume auf der Strecke der S1

Auch die Bahn meldete am Montagabend Störungen: Auf der S-Bahnlinie S1 wurden zeitweise die Züge zwischen Dortmund und Essen umgeleitet. Einige Stationen werden deshalb nicht angefahren. Zur Dauer der Störung konnte die Bahn am Abend noch nicht sagen, dafür zum Grund: Es liegen umgestürzte Bäume auf der Strecke. Hier geht's zur Infoseite der Bahn.

Vor allem im Großraum Münster sorgte der Starkregen für etliche überflutete Keller und Verkehrsbehinderungen. In Münster selbst stürzte ein Baum auf ein Auto - die Fahrerin wurde lebensgefährlich verletzt, wie die Polizei mitteilte. Heftige Regenfälle überfluteten zahlreiche Straßen. In Unterführungen stand das Wasser mitunter mehr als 60 Zentimeter hoch. In der 36 000-Einwohner-Stadt Greven registrierte die Feuerwehr am Abend bereits mehr als 500 Notrufe, meistens wegen vollgelaufener Keller. Die Polizei sperrte die Innenstadt für den Verkehr.

In Schwalmtal setzten Blitze zwei Dachstühle in Brand, wie die Feuerwehr berichtete. Verletzt wurde niemand. In Hennef im Rhein-Sieg-Kreis traf ein Blitz ebenfalls einen Dachstuhl. Auch dort konnte die Feuerwehr den Brand löschen.

Da nach Sturm "Ela" im Ruhrgebiet weiterhin die Gefahr besteht, dass Bäume umstürzen oder Äste herabfallen, sollten sich Bewohner der betroffenen Region möglichst drinnen aufhalten, Fenster und Türen schließen und Gegenstände im Freien absichern, warnten Polizei und Feuerwehr.

Kleinräumige Zellen sind nicht exakt vorherzusehen

Die Unwetterwarnung galt zunächst bis in die frühen Abenstunden. Auch danach waren laut Vorhersage des DWD aber noch Gewitter möglich.

"Da es sich um kleinräumige Gewitterzellen handelt, sind exakte Orte oder Ortsteile, an denen es stürmt und regnet schwer vorherzusagen", erklärt Jana Neuber vom DWD. Das sei nicht ungewöhnlich, deshalb warne der DWD grundsätzlich immer für gesamte Landkreise. "Je größer die sind, desto ungenauer sind letztlich die Vorhersagen." Während also in einigen Ortsteilen heftige Gewitter toben können, bleibt manch anderer Stadtteil komplett vom Unwetter verschont.

Der DWD warnt online vor Unwettern:

Hier geht's zur Warnkarte des DWD

In Essen setzte gegen 16.15 Uhr heftiger Regen und Hagel ein, 20 Minuten später hellte sich der Himmel wieder auf. (dbu)

Starkregen am Hauptbahnhof - so hat eine Passantin den Wolkenbruch erlebt: