Düsseldorf. Die Polizei hat auf der Suche nach Drogen mehrere Rocker-Quartiere durchsucht. Ziel der Groß-Razzia war unter anderem Nordrhein-Westfalen. Im Visier sollen vor allem die Hells Angels gewesen sein. Die Aktion habe aber nichts mit den Mord-Ermittlungen in Duisburg zu tun.

Mehrere hochrangige Rocker der Hells Angels sollen in den internationalen Drogenhandel verstrickt sein. Bei einer Razzia in drei Bundesländern und den Niederlanden habe die Polizei Rocker-Quartiere durchsucht und mehrere Männer festgenommen, berichteten das nordrhein-westfälische Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Köln am Dienstag. Der 47-jährige deutsche Hauptbeschuldigte, Mitglied eines niederländischen Hells Angels Charters, soll nun in Untersuchungshaft.

Ursprung des Verfahrens sei 2012 ein Fund von 20 Kilogramm Heroin an der türkisch-griechischen Grenze gewesen. Die Spur des Drogentransports habe zu den Hells Angels geführt, teilten die Fahnder mit.

Bei den Durchsuchungen in Deutschland wurden vier scharfe Handfeuerwaffen, ein Repetiergewehr mit Schalldämpfer, 150 000 Euro Bargeld sowie 300 Gramm Cannabis und 200 Gramm verschiedener weiterer Drogen sichergestellt. In den Niederlanden wurden 2,5 Kilogramm Marihuana, 44 Gramm Kokain, 33 Gramm Amphetamine und etwa 30 000 Euro Bargeld sichergestellt.

Ermittlungen gegen 14 Verdächtige

Insgesamt seien 22 Objekte in NRW und Rheinland-Pfalz, drei in Thüringen sowie fünf in den Niederlanden durchsucht worden. Betroffen waren die Hells Angels Charter "Southeast" (Weert/Niederlande) und das Hells Angels Charter "Boppard". Auch der Präsident des Hells Angels Charters "Limburg" habe unangemeldeten Besuch erhalten. Insgesamt werde gegen 14 Verdächtige ermittelt.

Die Rocker stehen im Verdacht, als Mitglieder verschiedener Hells Angels Charter arbeitsteilig international organisierten Rauschgifthandel von den Niederlanden nach Deutschland betrieben zu haben.

Die Razzia habe nichts mit den Mord-Ermittlungen in den Reihen der Hells Angels in Duisburg zu tun, teilten die Behörden mit. Dort war der abgetrennte Arm eines 33-jährigen Hells-Angel-Rockers im Rhein entdeckt worden. (dpa)