Troisdorf. Im Rhein-Sieg-Kreis ist eine Frau von einem herabfallenden Sofa verletzt worden. Helfer sollten das Möbelstück aus einer Wohnung entsorgen und warfen es aus dem zweiten Stock - laut Polizei ohne sich zu versichern, dass es niemanden verletzt. In Bochum hatte es 2013 einen ähnlichen Fall gegeben.

Ein herabfallendes Sofa hat am Donnerstagmorgen in Troisdorf eine 58-jährige Fußgängerin schwer verletzt. Zwei Helfer sollten das Möbelstück aus der Wohnung einer 24-jährigen Bekannten entsorgen, ließen es aber vom Balkon im zweiten Stock fallen anstatt es auf die Straße zu tragen. Dabei kümmerten sie sich nach Darstellung der Polizei überhaupt nicht darum, ob jemand dort entlangging.

Die getroffene Fußgängerin musste von einem Notarzt behandelt und in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Polizei leitete gegen die 21 und 28 Jahre alten Helfer ein Strafverfahren wegen Körperverletzung ein.

Im vergangenen Jahr hatte es in Bochum einen ähnlichen Vorfall gegeben. Ende Mai wurde damals ein fünf Jahre alter Junge beim Fußballspielen in einer Einfahrt von einem schweren Stoffsessel am Kopf getroffen.

Ein 23-Jähriger hatte einen Dachboden entrümpelt - das Möbelstück fiel aus einer Höhe von zehn Metern auf den Jungen herab. Der Fünfjährige überlebte nach mehreren Operationen und zehn Tagen Koma.

Anklage gegen insgesamt vier Personen

In diesem Fall hat der Staatsanwalt inzwischen Anklage erhoben wegen fahrlässiger Körperverletzung - nicht nur gegen den 23-Jährigen, sondern auch gegen drei weitere Personen. (we/dpa)