Köln. Der Kölner Polizei ist eine Bande von Juwelierräubern ins Netz gegangen. Die insgesamt acht Verdächtigen hatten sich auf Luxus-Uhren spezialisiert und sollen insgesamt elf Mal zugeschlagen haben. Die mutmaßlichen Täter stammen überwiegend aus Litauen uns sind teils noch minderjährig.
Die Kölner Polizei hat einer international operierenden Räuberbande aus Osteuropa das Handwerk gelegt, die es auf wertvolle Uhren in Juwelierläden abgesehen hatte. Auf das Konto der überwiegend aus Litauen stammenden und als besonders kaltblütig geltenden Täter soll eine ganze Serie von Überfällen, Überfallversuchen und geplanten Raubzügen gehen, wie die Ermittler am Dienstag in Köln mitteilten. Insgesamt acht Verdächtige wurden festgenommen, der mutmaßliche Chef der Bande ging der Polizei vor wenigen Tagen in Berlin ins Netz.
Mit dem Schlag gegen die Tätergruppe seien weitere Überfälle der Bande "in ganz Europa verhindert" worden, sagte der Kölner Polizeipräsident Wolfgang Albers. Insgesamt legen die Ermittler der straff organisierten Räuberbande elf Taten in ganz Deutschland und im westeuropäischen Ausland zur Last: drei Überfälle auf Juweliere in Aschaffenburg, Köln und Luxemburg mit hoher Beute sowie weitere acht Fälle, in denen Überfälle scheiterten oder aber die Räuber in den Tatvorbereitungen stecken geblieben waren.
Jugendliche Täter führten die Verbrechen zumeist aus
Ins Visier genommen hatte die Bande seit dem vergangenen Februar Juweliergeschäfte unter anderem in Düsseldorf, Dortmund, Berlin und der französischen Hauptstadt Paris. Bei den Bandenmitgliedern handele es sich um "sehr gefährliche, sehr gewaltbereite" Täter, sagte die Kölner Kriminaldirektorin Heidemarie Wiehler. Innnerhalb der Bande gab es demnach eine "Führungsebene", deren Mitglieder die Überfälle organisierten. Ausgeführt wurden die Verbrechen dann meist von Tätern jugendlichen Alters.
Auf die Spur gekommen waren die Ermittler der Tätergruppe nach einem Überfall auf einen Kölner Juwelier im September. Nach dem Überfall in der Domstadt und einem weiteren versuchten Raubzug bei einem Juwelier auf der Düsseldorfer Königsallee waren die Uhrendiebe wegen ihres jugendlichen Aussehens in regionalen Medien als "Bubi-Räuber" bezeichnet worden.
Als Kopf der Bande gilt indes ein 42-jähriger Litauer, der am vergangenen Freitag mit drei mutmaßlichen Komplizen von Spezialkräften der Polizei in einem Hotel am Berliner Bahnhof Zoo festgenommen wurde. Insgesamt vier weitere mutmaßliche Bandenmitglieder waren bereits im Juni in Aschaffenburg und am vergangenen Donnerstag in Wiesbaden dingfest gemacht worden. (afp)