Essen. Eigentlich ist es keine Überraschung: Bei den sinkenden Temperaturen ab Oktober kann es vor allem morgens schnell glatt auf den Straßen werden. In der Nacht von Sonntag auf Montag kam es im Ruhrgebiet vielerorts zu Bodenreif. Verkehrsunfälle auf Grund der Witterung ereigneten sich bereits Sonntagnachmittag.

Manch einen wird es am Montagmorgen kalt erwischt haben: Gefrorene Autoscheiben, Bodenfrost auf den Straßen. Da zahlte es sich aus, vorausgedacht und bereits im Oktober die Winterreifen aufgezogen zu haben. Wer sich nicht an die "O-bis-O"-Regel gehalten hat, dürfte das in Teilen des Ruhrgebiets bereut haben. Bei klarer Nacht und Temperaturen um den Gefrierpunkt kam es vielerorts zu Reifglätte, berichtet Meteorologe Andreas Neuen vom Wetterdienst Meteomedia.

Nach Einschätzung der Polizei sind die aktuellen Witterungsbedingungen jedoch weitgehend harmlos. Weder in Essen, noch in Oberhausen oder rund um Bochum gab es Unfälle auf Grund der Temperaturen. Auch in Meschede blieb die Verkehrslage ruhig. Zugefrorene Scheiben und der Frostwarner im Auto seien der einzige Hinweis auf den nächtlichen Temperatursturz gewesen, berichtete Polizeisprecher Volker Schütte.

Starke Regenfälle verursachte Unfallserie in Herne

Am Sonntag kam es nach Angaben der Polizei um kurz vor 17 Uhr auf der A42 im Herner Stadtgebiet zu mehreren Verkehrsunfällen auf Grund der starken Regenfälle. Demnach sei zunächst ein Pkw zwischen Herne-Horsthausen und Herne-Börnig verunglückt: Vier Personen seien dabei verletzt worden. Durch zwei weitere Unfälle auf derselben Strecke sei ein Stau von drei Kilometern Länge verursacht worden. Auch auf der A2 Richtung Oberhausen sorgten die vom Himmel fallenden Wassermassen für Unfälle: Zwischen der Anschlusstelle Recklinghausen-Süd und dem Autobahnkreuz Recklinghausen kollidierten laut Polizei zwei Pkw, die abgeschleppt werden mussten.

Mit glatten Straßen muss in den nächsten Tagen vorerst nicht gerechnet werden, so Andreas Neuen. Im Siegerland kann es vereinzelt zu Bodenfrost und Reifglätte kommen, ansonsten sorgen bewölkte Nächte für frostfreie Straßen. Von einem Wintereinbruch könne keinesfalls die Rede sein, so Neuen. Für den Fall des Falles sind die Winterdienste jedoch bereits vorbereitet: Über 600 Winterdienst-Lkw und 150 Geräteträger seien einsatzbereit und knapp 2000 Mitarbeiter in Rufbereitschaft, berichtet Straßen.NRW.

Verstärkte Nachfrage auf Winterreifen im Rhein-Ruhr-Gebiet

Der Winter lässt zwar noch auf sich warten, trotzdem steht fest: Für den Wechsel zu Winterreifen ist es jetzt höchste Zeit. Seit dem vergangenen Wochenende ist die Nachfrage auf M+S Reifen stark angestiegen, berichtet Markus Meißner von A.T.U. Besonders im Rhein-Ruhr-Gebiet führten die sinkenden Temperaturen zu einem regelrechten Ansturm auf winterfeste Bereifung. Bisher hatten die A.T.U.-Werkstätten keine Engpässe bei der Lieferung: Mit vereinzelten Wartezeiten müssen die Autofahrer dennoch rechnen.