Düsseldorf. 88 Polizeibeamte haben seit 2002 in Nordrhein-Westfalen Selbstmord begangen, allein 14 in den Jahren 2012 und 2013. Das erklärte Innenminister Ralf Jäger auf eine Anfrage der Piratenfraktion. Diese sieht häufige Konfliktsituationen, Mobbing sowie die Verfügbarkeit von Dienstwaffen als Ursachen.

In NRW haben seit 2002 insgesamt 88 Polizeibeamte Selbstmord begangen. Nach Angaben des NRW-Innenministeriums gab es allein in den Jahren 2012 und 2013 bisher 14 Suizide von Polizisten. Da in vielen Suizidfällen keine Abschiedsbriefe oder andere Hinweise auf die Beweggründe hinterlassen wurden, könne über die Motivation der Beamten nur spekuliert werden, erklärte Innenminister Ralf Jäger (SPD) in der Antwort auf eine Anfrage der Piratenfraktion.

Der Piraten-Abgeordnete Dirk Schatz betonte, dass vor allem Berufseinsteiger bei der Polizei als Risikogruppen gelten. Eine ständige Bewältigung von Konflikt- und Bedrohungssituationen sowie Mobbing im Dienst führe viele Beamte an die Grenzen ihrer Belastbarkeit, erklärte der ehemalige Polizist.

Auch interessant

Dienstwaffen als Risikofaktor

Schatz kritisierte auch die "mangelnden Beschwerdemöglichkeiten". Jäger erläuterte, dass Suizidversuche und -androhungen statistisch nicht erfasst würden. Die ständige Verfügbarkeit von Dienstwaffen stellt aus Sicht des Landespolizeidirektors Martin Krolzig einen zusätzlichen Risikofaktor dar.