An Rhein und Ruhr. . Ein Drama am Rhein bei Köln macht einmal mehr deutlich, dass der Strom viel zu riskant ist für Schwimmer: Ein 12-jähriger Junge ist offenbar von einem Strudel unter Wasser gezogen worden und ertrunken. Die Strömung im Fluss ist enorm tückisch. DLRG hält jedoch ein generelles Badeverbot für nicht durchsetzbar.
Drama um einen 12-Jährigen am Rhein bei Köln: Fast sechzig Feuerwehrleute suchten am Fährhafen Porz-Zündorf stundenlang nach dem vermissten Jungen, ein Polizeihubschrauber unterstützte die Suche aus der Luft. Ein Taucher fand den 12-Jährigen schließlich etwa 15 Meter vom Ufer entfernt auf dem Grund liegend – ertrunken.
Zeugen, darunter Verwandte, hatten gehört, wie der Junge am Sonntagnachmittag etwa zehn Meter vom Ufer entfernt um Hilfe gerufen hatte und dann untergegangen war. Wie die Feuerwehr später berichtete, schien die Wasseroberfläche gänzlich ruhig zu sein. Unterhalb aber hatte sich ein Strudel gebildet, der den Jungen mehrere Meter von der Stelle weggerissen hatte. Ein Notfallseelsorger kümmerte sich um die Familienangehörigen.
Verzweifelte Suche
Wegen gefährlicher Strömungen wird immer wieder vorm Rhein gewarnt. Ein generelles Badeverbot hält man bei der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) für nicht durchsetzbar. Zudem: „Was würde es nützen?“, fragt Michael Rohe von der DLRG Nordrhein. Schon heute gebe es auf bestimmten Abschnitten Badeverbote, was die Leute aber nicht abhalte trotzdem ins Wasser zu steigen. Bleiben also nur Appelle: „Schwimmen im Rhein ist lebensbedrohlich“, mahnt Grohe.
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In Köln hatten sich die Einsatzkräfte verzweifelt bemüht, den Jungen zu finden. Zeitweise waren bis zu vier Taucher der Berufsfeuerwehr sowie mehrere Rettungsschwimmer der DLRG im Wasser und suchten mit Leinen gesichert den Bereich von der Bune bis zum Rheinstrom ab. Von einem Boot aus wurde ein Echolotgerät eingesetzt.
Aktuelle NRW-weite Zahlen zu tödlichen Badeunfällen gibt es nicht, weder bei den Behörden noch bei der DLRG. Tatsächlich scheint die Zahl dieser Unfälle aber während der jüngsten heißen Tage dramatisch angestiegen zu sein.
Erst am Freitagabend war ein 60-jähriger Mann beim Baden in der Weser in Minden gestorben. Wenige Tage zuvor war ein Betrunkener beim Baden in einem Duisburger Hafen ertrunken. Ein seit Wochen vermisster Schwimmer wurde tot in einem See im Duisburger Süden entdeckt. In Bochum starb ein 35-jähriger Mann vor den Augen seiner Ziehtochter beim Baden in der Ruhr. Zudem wurden zwei Badetote aus Seen in Paderborn geborgen.