Essen. Wie andere Prominente aus dem Ruhrgebiet unterstützt jetzt auch Bischof Franz-Josef Overbeck das Elektro-Car-Sharing-Projekt Ruhrautoe. Während der katholische Bischof allerdings noch überlegt wann er die erste Testfahrt mit einem Elektroauto macht, ist sein evangelischer Mitbruder Rekowski schon weiter: Der neue rheinische Präses fährt bereits seit Jahren mit Strom.
Das Gefühl erinnere an „Italienurlaub im Kabinenroller“, sagt Franz-Josef Overbeck, als er sich am Dienstag in Essen hinter das Steuer eines Renault-Elektro-Twizy setzt. Zumindest mit der Kopfhöhe hat der hochgewachsene Ruhrbischof im kleinsten Strom-Mobil der Car-Sharing-Flotte von Ruhrautoe keine Probleme.
Da sitzt Professor und „Autopapst“ Ferdinand Dudenhöffer im Fond schon beengter. Doch der nimmt’s gelassen – schließlich hat er nach Bundestags-Präsident Norbert Lammert, Evonik-Chef Klaus Engel und NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin mit dem Bischof nun auch einen prominenten Geistlichen als Fürsprecher für das Elektromobilitäts-Projekt gefunden.
Anfang Juli gehen in Bochum zwei Stationen in Betrieb
Wenn Christen dazu aufgerufen seien, „etwas für die Bewahrung der Schöpfung zu tun“, dürfe man nicht nur zurück, sondern müsse auch nach vorn schauen, sagt der Bischof – sprich: nach neuen Technologien wie der Elektromobilität suchen.
Die sieht Dudenhöffer im Mietauto-Projekt weiter auf gutem Weg. Anfang Juli werden erstmals in Bochum zwei Stationen in Betrieb genommen, seit Kurzem ist Oberhausen am Netz – und in Duisburg laufen Gespräche über Innenstadt-Stationen für die Flotte, die neben den Twizys auch Fahrzeuge der Typen Smart, Nissan Leaf und das Hybrid-Modell Opel Ampera umfasst.
Dienstlich fährt der Bischof einen VW Phaeton
Auch Organisationen können sich an Ruhrautoe beteiligen. „Thyssen-Krupp nutzt bereits ein Fahrzeug von uns.“, sagt Dudenhöffer. Und das Ruhrbistum? „Es wäre schon interessant, so ein Auto auszuprobieren“, sagt der Bischof, der dienstlich VW Phaeton fährt.
Sollte er – wie von Dudenhöffer prophezeit – nach Testfahrten Spaß an der Elektromobilität gewinnen, kann er sich mit seinem evangelischen Mitbruder Manfred Rekowski unterhalten. Der neue Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland fährt schon seit Jahren das Elektromobil City EL, das noch kleiner ist als der Twizy. Ob ein solches Gespräch neue Bewegung in die Ökumene bringt? Wenn, dann zumindest ökologisch korrekt.