Köln. . Die schlimmsten Autofahrer Nordrhein-Westfalens hat Bielefeld, die besten hat der Rheinkreis Neuss: Das ist das Ergebnis einer Studie des Radiosenders 1Live. Die Kölner haben Verkehrsdaten der 53 Kreise und kreisfreien Städte ausgewertet.

Vorsicht bei Fahrten nach Bielefeld, dort gibt es offenbar die schlimmsten Autofahrer: drei von hundert mussten hier ihren Führerschein abgeben, jeder Zehnte hatte ein Fahrverbot. In den letzten zwei Jahren hat der durchschnittliche Bielefelder doppelt so viel Geld für Bußgelder ausgegeben wie der durchschnittliche Verkehrssünder in NRW.

Das ist das Ergebnis eines „Sektor-Reports“, den der Radiosender 1Live am Montag veröffentlichte. Die Kölner führten dabei die Ergebnisse des NRW-weiten „Blitzmarathons“, die Verkehrssünder-Datei in Flensburg, die Bußgeld-Statistik und die Unfallstatistik 2012 zusammen. Ebenfalls in die Bewertung floss ein, wie viele feste und mobile Geschwindigkeitsmessgeräte es im Kreis oder in der Stadt gibt. Dabei wertete 1Live eine hohe Zahl an Blitzern als Ausdruck des Misstrauens der örtlichen Behörden gegenüber den eigenen Autofahrern.

Die Städte verloren, die Kreise siegten

Nach dieser Statistik sind die Bielefelder die schlechtesten Autofahrer des Bundeslandes. Es folgen auf den Plätzen 2 bis 10 Wuppertal (2), Hagen (3), Düsseldorf (4), Krefeld (5), Gelsenkirchen (6), Köln (7), Remscheid (8), Hamm (9), Münster (10). Auffällig: Es sind durchweg Städte, die so mies abschnitten.

Insgesamt kamen die Landkreise besser weg als die Städte – die unteren Zehn der Verkehrssünder-Skala sind allesamt Landkreise: Wesel (43), Unna (44), Lippe (45), Soest (46), Steinfurt (47), Rheinisch-Bergischer Kreis (48), Rhein-Sieg-Kreis (49), Viersen (50), Mettmann (51), Ennepe-Ruhr-Kreis (52), Rhein-Kreis Neuss (53).

Der brave Neusser zahlt 3 Euro Bußgeld pro Jahr

Der Sieger-Kreis Neuss gehört zu denjenigen Kreisen, in denen die Behörden die wenigsten Blitzer einsetzten. Laut 1Live zahlen die Neusser mit 3 Euro pro Kopf und Jahr auch am wenigsten Bußgelder. Ob das mit der geringen Zahl an Blitzern zu tun haben könnte und warum es so wenige gibt, erörtern die 1Live-Autoren allerdings nicht.

Es ist einer der Schwachpunkte der Vergleichsstudie, denen pikierte Bielefelder sicher zügig nachgehen werden – während sie auf die Rückgabe ihrer Führerscheine warten.