Am Niederrhein. . Auf einem Hof im Hochsauerlandkreis ist Milch mit einem zu hohen Schimmelpilz-Wert gefunden worden. Ein Futtermittelbetrieb aus dem niederrheinischen Rees hatte den Hof mit Schimmel-Mais aus Serbien beliefert. Der Betrieb bleibt gesperrt. Alle bis dahin produzierte Milch wurde entsorgt.
Ein Bauernhof aus dem Hochsauerland, der über eine Futtermittelfirma aus Rees verarbeiteten Schimmel-Mais erhalten hatte, bleibt gesperrt. In der auf dem Hof produzierten Milch wurden stark erhöhte Werte der Pilzgifte Aflatoxine festgestellt, teilte das NRW-Verbraucherschutzministerium gestern mit. Statt der erlaubten bis zu 50 Nanogramm/Kilo sei in der Rohmilch etwa das Doppelte gemessen worden. Aflatoxine gelten als krebserregend.
Milch darf von diesem Hof erst wieder geliefert werden, wenn die festgelegten Höchstgehalte erreicht werden, erklärte ein Ministeriumssprecher. Alle bis dahin produzierte Milch werde entsorgt. Allerdings: „Es ist nicht auszuschließen, dass belastete Rohmilch bereits zu einer Molkerei geliefert wurde.“
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Der Fall hat nichts zu tun mit dem Umweltskandal in Niedersachsen: Die Reeser Firma hatte im Februar eine Maislieferung aus Serbien erhalten, selbst Proben genommen und – als fünf Tage später Ergebnisse vorlagen – die Verarbeitung gestoppt, Behörden und alle Betriebe informiert, die sie bis dahin beliefert hatte. 200 Tonnen waren verarbeitet und verkauft worden. Zwei weitere Milchhöfe in NRW hatten auch Futter erhalten, einer im Kreis Wesel und einer in Borken. Deren Milch gilt aber nicht als kritisch belastet (Borken 45, Wesel 20 Nanogramm). Ebenfalls keine Gefahr sehen Experten bei den insgesamt 71 Mastbetrieben (Puten, Schweine, Kälber), die ebenso Futter erhalten hatten.
Kein Verstoß gegen Gesetze
Der Sprecher des Ministeriums stellte noch mal klar: „Die Eigenkontrolle hat in dem Reeser Betrieb funktioniert.“ Kritische Worte gibt es dennoch: So weist der Sprecher darauf hin, dass der Betrieb auch nach Vorliegen der Untersuchungsergebnisse Mischfutter mit geringem Maisanteil verkauft hat – bis dies, nach zwei Tagen, von den Behörden unterbunden wurde. Allerdings habe die Firma damit nicht gegen Gesetze verstoßen. Ebenso sei es nicht verboten gewesen, dass 200 Tonnen Mais bereits verarbeitet und verkaufen waren, ehe Ergebnisse der Eigenproben vorlagen.
Trotzdem, besondere Vorsicht wäre gut gewesen, meint der Sprecher, denn: „Bereits im Oktober hatte das Bundesagrarministerium vor Pilzgefahren bei Mais aus Serbien gewarnt.“