Mülheim. Der Einbruch ist vorbei, doch das mulmige Gefühl bleibt. Die Bürger in Mülheim-Saarn und -Selbeck sind nach der Einbruchsserie verunsichert und umso wachsamer. Mittlerweile achten sie auf alles Verdächtige, rufen im Zweifelsfall die Polizei, die in den beiden Stadtteilen vermehrt Streife fährt.
Der Einbruch in ihr Haus liegt schon einige Wochen zurück, doch Jana Mallon erinnert sich noch detailliert, wie sie an jenem Abend im November nach Hause kam und sah, dass Fremde dort eingedrungen waren.
Sich möglicherweise noch im Haus aufhielten, als sie die Tür aufschloss. „Man fühlt sich“, sagt die Mutter einer kleinen Tochter, „extrem verunsichert. Da geht einem eine Angst durch den Körper, das kann man gar nicht beschreiben.“ Vielen Nachbarn der Markenstraße und aus der Umgebung ging es ähnlich, denn im Oktober/November wurde in Saarn und Selbeck häufig in Häuser, Wohnungen, Autos eingebrochen.
Häuser, Wohnungen, Autos
Gemeinsam beschlossen die Nachbarn, Unterschriften zu sammeln und sich mit einem Hilfeersuchen an Innenminister Ralf Jäger zu wenden. 400 Bürger unterschrieben. „Hätten wir professionell gesammelt“, ist Jana Mallon überzeugt, „hätten wir die Unterschriften aller Mülheimer bekommen. Die Leute haben wirklich Angst.“
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Die Botschaft kam offenbar an: Zu Jahresbeginn setzten sich leitende Polizisten des Präsidiums mit vier Bürgervertretern zusammen. Jana Mallon und Nachbar Volker Klein waren dabei. Im Gespräch erklärte die Polizei das Problem mit mobilen Tätergruppen aus dem südosteuropäischen Raum, die wenig Chancen für Ermittlungsansätze ließen. „Das bandenmäßige Vorgehen“, so Polizeisprecher Faßbender, „macht es der Polizei schwer.“
Daher sei es wichtig, den Tätern den Einbruch so schwer wie möglich zu machen. „Sichern Sie Ihr Haus und geben Sie uns Hinweise.“ Sicherungsmaßnahmen seien wichtig, denn 40 % der Einbrüche blieben im Versuch stecken, weil die Täter nicht in ein, zwei Minuten ins Haus gelangen könnten. Auch bei Abwesenheit sollte die Wohnung nicht verlassen wirken. Wachsame Nachbarn seien sehr wichtig. Wenn man etwas Verdächtiges bemerke, sollte man nicht zögern, die 110 zu rufen. Ulrich Faßbender betonte, dass dort, wo schwerpunktmäßig eingebrochen werde, die Polizei immer verstärkt Streife fahre – auch zivil.
Einsätze werden nach Dringlichkeit bearbeitet
Die Bürger machten auch die Einsatzzeiten zum Thema. Jana Mallon hatte nach Meldung des Einbruchs eine halbe Stunde auf die
Polizei warten müssen. „Man weiß ja vorher nicht, was man am Telefon sagen muss“, meint sie. Ulrich Faßbender erinnerte daran, dass Einsätze nach Dringlichkeit bearbeitet würden. „Man sollte unter der 110 auch genau schildern, ob noch Täter vor Ort sind.“
Jana Mallon hat nach dem Gespräch mit der Polizei das Gefühl, dass „von Seiten der Polizei mehr passiert, dass ein Auge darauf gehalten wird“. Derzeit gibt es keine Häufung von Einbrüchen in Saarn und Selbeck. Doch die Bürger werden aufmerksam bleiben. Die Leute sind sensibilisiert, sind aufmerksamer geworden, da sind sich Jana Mallon und Volker Klein einig.