Detmold. Er soll seine Kinder angestiftet haben, ihre Schwester umzubringen: Der Vater der ermordeten Kurdin Arzu Ö. muss sich vor Gericht wegen Anstiftung zum Mord verantworten. Zudem soll er seine Tochter geschlagen haben. Die Familie vermutete, dass das Opfer eine Beziehung zu einem Deutschen hatte.

Der Vater der von ihren Geschwistern getöteten Kurdin Arzu Ö. muss sich wegen Anstiftung zum Mord vor Gericht verantworten. Er soll seine Tochter zudem geschlagen und bedroht haben, wie die Staatsanwaltschaft Detmold am Freitag mitteilte. Die 18-Jährige war 2011 von ihren Geschwistern aus der Wohnung ihres Freundes entführt und erschossen worden. Die fünf Brüder und Schwestern wurden dafür zu Strafen zwischen sechs Monaten und lebenslänglich verurteilt.

Die jesidische Familie vermutete, dass Arzu Ö. eine Beziehung zu einem Deutschen hatte. Um den vermeintlichen Ehrverlust auszugleichen, soll der Vater nach Auffassung der Staatsanwaltschaft seine Kinder zum Mord aufgefordert haben. Das Gericht hat den Angaben zufolge die Eröffnung eines Hauptverfahrens gegen die Mutter abgelehnt, weil eine Verurteilung nicht wahrscheinlich sei. Dagegen hat die Staatsanwaltschaft Beschwerde eingelegt. (dapd)

(Aktenzeichen : 31 Js 184/12)