Essen. Um Ausreden waren die Fahrer beim Blitzmarathon nicht verlegen. Ein Rentner war nach eigenen Angaben zu schnell gefahren, weil sein Wagen “so gut rollt“. Ein anderer Verkehrsteilnehmer fragte, nachdem er geblitzt wurde, nach einem Tagesticket. Und ein rasender Rollerfahrer zeigte den Stinkefinger.
Die Polizei erwischte beim Blitzmarathon zahlreiche Temposünder. Die meisten zeigten sich einsichtig, die einen meckerten, und die anderen versuchten, die Polizei durch kreative Ausreden milde zu stimmen. Hier sind die skurrillsten Ausreden.
Die Ausrede des Tages kommt wohl aus Herne. Dort war ein älterer Herr geblitzt worden. Anschließend erklärte er den Polizeibeamten, sein Auto sei so gut gerollt, dass er nicht bremsen konnte. Er will sich jetzt beim Hersteller VW beschweren.
Völlig überrascht war am frühen Mittwochmorgen ein 34-jähriger Autofahrer in Bochum, der um 5.45 Uhr geblitzt wurde. Er war offenbar der Meinung, er könne noch 15 Minuten rasen. Schließlich startete der Blitzmarathon ja erst um 6 Uhr.
In Münster hat ein Rollerfahrer einem Polizisten den Mittelfinger gezeigt. Zuvor hatte der 50-Jährige ein Rotlicht missachtet und war mit 110 Stundenkilometern - erlaubt sind 50 - davon gebraust.
Im Kreis Euskirchen haben Polizisten einen Fahrer wegen einer Geschwindigkeitsübertretung angehalten. Bei einem Blick ins Fahrzeug entdeckten die Beamten einen Zettel am Lenkrad: "Blitzer!!" hatte sich der Fahrer als Gedankenstütze notiert. Genützt hat es offenbar nichts.
Erneut in Herne wurde ein Kleinwagenfahrer in einer Tempo 30-Zone mit 46 Sachen auf dem Tachometer erwischt. Seine Ausrede: "Ich bin nicht zu schnell gefahren, ich bremse hier immer erst auf 30 runter."
In Bochum ist der Polizei der wahrscheinlich schnellste Fußgänger ins Netz gegangen. Von ihrer Messstation aus beobachteten die Beamten, wie ein Dieb mit zehn Pfund Kaffee fliehen wollte. Sie nahmen die Verfolgung auf und konnten den Mann stellen.
Ein Verkehrsteilnehmer, der in Dortmund gerade ein "Ticket " bezahlt hatte, fragte den Beamten, ob dieses Verwarngeld nun als Tageskarte gelte. Die Frage musste der Polizist mit einem klaren "Nein" beantworten.
Ein Autofahrer aus Dortmund fuhr mit eingeschaltetem Warnblinklicht an einem Radarwagen vorbei. Bei der anschließenden Kontrolle behauptete er, dass er lediglich die Lüftung in seinem Auto einschalten wollte. Die Beamten überprüften den Fahrer und stellten fest, dass er keinen Führerschein besitzt.
Die ertappten Autofahrer zeigen sich in der Regel einsichtig. Bis auf einen Lkw-Fahrer aus den Niederlanden. Nachdem er in Bochum mit 75 km/h geblitzt worden war, fuhr er kurzerhand auf die Autobahn und machte sich aus dem Staub.
Eine Anwohnerin in Köln-Müngersdorf freute sich so über die Geschwindigkeitskontrollen vor ihrer Haustür, dass sie den eingesetzten Beamtinnen und Beamten Heißgetränke anbot.
In Köln wurde ein Autofahrer mit dem Handy am Ohr erwischt. Seine Ausrede: "Gerade hat mich ein Freund angerufen und mich vor den Verkehrskontrollen der Polizei in der ganzen Stadt gewarnt."
In Wetter hielt die Polizei einen 21-Jähriger an, weil sein Beifahrer ein Bonbon-Papier aus dem Fenster geworfen hatte. Wie sich herausstellte, war der Fahrer ohne Führerschein mit dem Wagen seiner Freundin unterwegs. Und für die Polizei war er kein Unbekannter: Erst eine Woche zuvor hatten ihn die Beamten ohne Führerschein erwischt.
In Krefeld kontrollierten die Beamten einen Mann, der zu schnell gefahren war. Sein Smartphone hatte er zwischen die Knie geklemmt und stellte resigniert fest: "Das mit meiner Radarwarner-App hat wohl nicht geklappt..."
Unbelehrbar - Ein Autofahrer wurde in Krefeld geblitzt und schimpfte: "Mein Gott, dass ist das dritte Mal heute, die stehen aber auch überall!"
Ein 20-jähriger Dattelner fuhr mit seinem Auto in Castrop-Rauxel zu schnell. Er sagte den Polizeibeamten, dass er nach einem Streit unterwegs war und deswegen vergessen hatte, dass heute der Blitzmarathon ist.
Anwohner in Iserlohn hatten die Polizei gebeten, an einer verkehrsberuhigten Straße zu blitzen. Prompt wurden auch sieben Fahrer geblitzt - alle Anwohner, und einer von ihnen hatte die Kontrolle selbst vorgeschlagen.
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