Düsseldorf. In Nordrhein-Westfalen werden immer mehr Fälle von häuslicher Gewalt gemeldet. Das teilte jetzt das Innenministerium mit. Demnach wurden 2011 rund 20.000 Strafanzeigen wegen Körperverletzungen und Misshandlungen erstattet – rund 60 Prozent mehr als vor zehn Jahren.
Häusliche Gewalt nimmt in NRW seit Jahren dramatisch zu. Im Vorjahr wurden landesweit 19 147 Strafanzeigen wegen Körperverletzungen und Misshandlungen erstattet – rund 60 Prozent mehr als vor zehn Jahren. Die Zahl der Hausfriedensbrüche hat sich mit 356 Fällen mehr als verdoppelt.
In der Antwort auf eine FDP-Anfrage verwies NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) darauf, „dass eine größere Anzahl der Opfer den Mut findet, in der konkreten Gefahrensituation die Polizei zu rufen“. Die Folge: Mehr als 12 000 Peiniger mussten vorübergehend die Wohnung verlassen – fast zwölf Mal mehr als noch vor zehn Jahren.
Jäger bedauerte, dass Kinder und Jugendliche vielfach Mitbetroffene der häuslichen Gewalt würden, sei es durch eigene Gewalterfahrung oder durch das Erleben von Gewalt gegen Familienmitglieder. Stark zugenommen haben auch Sachbeschädigungen durch nahestehende Gewalttäter. 1500 Täter wurden angezeigt – dreimal mehr als im Jahr 2002. Insgesamt wurden 2011 – bei hoher Dunkelziffer - mehr als 25 000 Strafanzeigen wegen häuslicher Gewalt erstattet. Ein Anstieg um mehr als 70 Prozent gegenüber dem Jahr 2002.