Kreis Mettmann. . Kreispolizei legt Jahresbericht 2011 zur Kriminalität vorgelegt. Zuwachs bei Wohnungseinbrüchen liegt um 9,1 Prozent.

Sowohl die Gewalt- als auch die Straßenkriminalität sind in sechs der zehn kreisangehörigen Städte zurückgegangen. Und das zum Teil sogar deutlich. Erfreulich ist auch die jüngste Entwicklung bei den Tatverdächtigen unter 21 Jahren: Hier beobachtet die Polizei insgesamt einen markanten Rückgang. Das trifft auch auf die Mehrfach- und Intensivtäter zu, auf die sie stets ein besonders waches Auge hat. Hingegen folgt die Entwicklung im Bereich des Wohnungseinbruchs leider weiter dem Landestrend, allerdings weniger stark ausgeprägt. – Das und noch viel mehr zum Thema Kriminalität steht mit Details, Zahlen und Fakten in dem eher weniger spektakulären Jahresbericht 2011 der Kreispolizeibehörde (KPB) Mettmann.

Im Vorjahr wurden insgesamt 32 010 Straftaten registriert. Damit stieg die Zahl der Delikte gegenüber 2010 um 592 oder 1,9 %. Dieser Wert liegt jedoch unterhalb des Mittels des zurückliegenden Jahrzehnts. Dort rangiert – wenn auch knapp – allerdings auch die Aufklärungsquote. Sie beträgt mit 14 280 geklärten Fällen 44,61 %: 2,6 Prozentpunkte unter Vorjahresniveau.

Die Zahl der Delikte pro 100 000 Einwohner beträgt aktuell 6465 (plus 2,1 %)

Wohl wissend, „dass das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger teils ein anderes ist“, weist Landrat Thomas Hendele unter Berufung auf die objektiven Zahlen dennoch gerne darauf hin, dass der hiesige Kreis „mit Sicherheit eine der sichersten Regionen in NRW“ ist. Als Parameter dient hierzu die so genannte Kriminalitätshäufigkeitszahl (KHZ). Sie gibt Auskunft über die Zahl der Delikte pro 100 000 Einwohner und beträgt aktuell 6465 (plus 2,1 %) und ist damit auf Zehn-Jahres-Sicht ebenfalls eher „mittelprächtig“. Vor allem aber ist das Leben laut Hendele lediglich in zwei nahen Kreisen noch sicherer als bei uns, warten zumal hingegen besonders benachbarte Großstädte mit wesentlich schlechteren KHZ-Werten auf.

Hier noch einige Schlaglichter: Laut Bericht – Kapitel „Kapitalverbrechen“ – wurden im KPB-Bereich sieben vorsätzliche Tötungsdelikte verübt, darunter ein Mord. Die Behörde registrierte 5116 Delikte rund ums Kfz. Das ist eine Zunahme um 83 Fälle. Hingegen sank die Anzahl der Vermögens- und Fälschungsdelikte um 286 bzw. 5,8 % auf 4687 Straftaten. Ebenfalls runter ging’s bei der Rauschgiftkriminalität, nämlich um 9,2 % auf 871 Fälle.

„Große Sorgen“, so Ulrich Koch, bereiten der Polizei die Fälle häuslicher Gewalt. Hierunter fallen laut Definition „alle strafrechtlich relevanten Gewaltanwendungen, die im sozialen Nahraum auftreten“. Die Bandbreite reicht von einfacher Körperverletzung bis zur Vergewaltigung. In 2011 wurden 478 Strafanzeigen erstattet (plus 22,9 %). „Es beginnt oft mit Hausfriedensbruch, geht weiter mit einem Familienstreit. Und es eskaliert weiter und endet häufig tragisch“, berichtet der Leitende Polizeidirektor. „Es gibt leider eben auch immer mehr Gewalt in den Familien.“

Jede Menge Arbeit ganz anderer Art bescheren der Polizei die Wohnungseinbrüche mit 1650 Delikten und einem Zuwachs um 9,1 %. Das ist ein Niveau wie in den 90er Jahren. Der Wert der gestohlenen Gegenstände summiert sich auf rund 5,33 Mio Euro. Immerhin zeigen Aufklärung und Prävention Wirkung: 43,5 % aller Delikte blieben im Versuch stecken.