Ludwiggalerie im Schloß Oberhausen zeigt Monroe-Fotos
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Oberhausen. 100 Porträts von Bert Stern, George Barris, Allan Grant, Milton H. Greene und anderen Fotografen werden in Oberhausen präsentiert. Darunter sind auch die letzten Fotos von Marilyn Monroe, die wenige Wochen vor ihrem Tod entstanden.
Marilyn liebte die Kamera, und die Kamera liebte Marilyn. Zeugnisse dieser ewiggroßen Liebe präsentiert ab Sonntag, 23. September, die Ludwiggalerie Schloss Oberhausen in einer Monroe-Schau, die 100 Porträts von Bert Stern, George Barris, Allan Grant, Milton H. Greene und anderen zeigt. Und es ist verdammt schwer, sich dabei nicht zu verlieben in eine Frau, die heute 86 Jahre alt wäre und doch niemals älter werden wird als 36.
Marilyn Monroe ist bis heute eine der meistfotografierten Frauen der Welt: als Clown und als Vamp, als Diva und als Dummchen, als Leidende und Leidenschaftliche. Marilyn todschick und die Monroe hinreißend verstrubbelt im Bett: Sie haben alles fotografiert, die Fotokünstler und die Bildhandwerker, und vielleicht waren sie, ob sie nun für die Vogue oder das Familienalbum fotografierten, alle auf der Suche nach der Ware oder der „wahren“ Marilyn. Wobei ein Gang durch die Ludwig-Galerie nahelegt, dass letztere nicht die kleine Norma Jeane Baker war, sondern alle Facetten dieses Diamanten zusammen, von dem man sich kaum vorstellen kann, dass er je roh gewesen ist.
Mythos Marilyn Monroe
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Schon das älteste Foto der Ausstellung (von Tom Kelley 1949), zeigt das kaum 23 Jahre alte Model im perfekten Flirt mit der Kamera: Ein Mädchen, das zur Ikone werden sollte, rekelt sich lasziv und unschuldsvoll zugleich auf rotem Samt. Zwei Jahre später wurden die Bilder an einen Kalender verkauft, und bald fand sich Miss M. in Soldaten-Spinden wieder.
Marilyn als erstes Playboy-Covergirl
1953 griff Hugh Hefner zu und machte sie - bekleidet - zum Covergirl des ersten Playboy-Hefts. Das farbige Aktfoto von Kelley lockte im Inneren – eine Sensation im prüden Amerika, erst recht zu Zeiten, da Magazine ausschließlich Schwarzweiß-Fotos druckten, sofern sie nicht ihre Stories noch mit Zeichnungen illustrierten.
1962, wenige Wochen vor ihrem Tod entstanden beim dreitägigen „Last Sitting“ (das der clevere Bert Stern erst viel später unter diesem Titel vermarktete) die intimsten Porträts. Sie beginnen mit Modeaufnahmen und enden in Akten, auf denen die 36-Jährige nicht einmal die Narbe ihrer Gallen-Operation versteckt. Hier funkelt noch einmal der ganze Monroe-Kosmos zwischen dem Blondchen und einer Frau, die zeigen will, dass viel mehr in ihr steckt als eine sexy Komödiantin. Da ist nicht mehr jeder Fleck ein Schönheitsfleck, und in ihren anbetungswürdigen Fältchen deutet sich eine Zukunft an, die sie nicht hatte.
Die Monroe kämpfte damals mit Leib und Seele gegen ihre Ausbootung bei 20th Century Fox und wohl auch gegen die neuen, jüngeren Diven, denen Hollywood zu huldigen begann. Vor allem die dominierend brillanten Bert-Stern-Fotos legen nahe, dass „M.M.“ eine Projektionsfläche war, ein Spiegel der Sehnsüchte von Millionen. Ein Spiegel, der vielleicht genau darum zersprang.
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