Essen. . Ein-Euro-Jobs, Qualifizierungsmaßnahmen: NRW-weit stehen den Jobcentern im nächsten Jahr wohl 95 Millionen weniger zur Verfügung als jetzt. Die Budgets werden kontinuierlich runtergefahren.
Die Jobcenter in der Region müssen im kommenden Jahr mit noch einmal weniger Geld für Langzeitarbeitslose auskommen. Die Bundesregierung kürzt die so genannten Eingliederungsbudgets, aus denen z.B. Ein-Euro-Jobs für Hartz-IV-Empfänger oder Qualifizierungsmaßnahmen finanziert werden. NRW-weit stehen dann rund 95 Millionen Euro weniger zur Verfügung – 10,3% weniger als in diesem Jahr, berichtet das Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendhilfe. Es stützt sich dabei auf vorläufige Zahlen aus dem Entwurf für den Bundesetat 2013.
Regionale Unterschiede
Regional gibt es bei den Kürzungen Unterschiede. Das Düsseldorfer Jobcenter etwa muss den Berechnungen zufolge mit 9,2% weniger Geld aus kommen, in Essen sind es 7%, in Duisburg, 9,8% und in Wesel 11,3%. Die Budgets werden seit dem Jahr 2010 beständig runtergefahren. Das hatte die Bundesregierung damals mit Blick auf die nächsten drei Jahre beschlossen.
Die Jobcenter in NRW müssen über den gesamten Zeitraum gesehen mit fast 645 Mio Euro weniger auskommen – ein Minus von fast 44%. Eine Sprecherin der Regionalagentur für Arbeit wollte die Kürzungen nicht kommentieren. Sie wies aber daraufhin, dass sich die Lage am Arbeitsmarkt in den vergangenen Jahre n zum Positiven geändert habe – trotz des aktuellen Anstiegs der Arbeitslosigkeit im vergangenen Monat.
„Die Kürzungen im Jahr 2013 werden uns schmerzen – aber nicht so wie im ersten Jahr, als wir die Zahl der Arbeitsgelegenheiten von 4500 auf 1000 reduzieren mussten“, sagte Norbert Maul, Geschäftsführer des Jobcenters Duisburg, der NRZ. Laut Maul werden die Arbeitsgelegenheiten (=Ein-Euro-Jobs) jetzt zielgerichteter eingesetzt. Man habe vor allem langzeitarbeitslose Jugendliche und ältere Arbeitslose im Blick. Mitunter komme ein Betreuer auf acht Teilnehmer, sonst sei ein Verhältnis von 1:20 üblich.