Köln. . Lindenstraßen-Darsteller Willi Herren hat mit seinem Auftritt bei der Salafisten-Kundgebung in Köln einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. CSU-Generalsekretär Dobrindt fordert vom WDR eine klare Distanzierung. Lindenstraßen-Produzent Geißendörfer reagiert dagegen gelassen.

Ein öffentlicher Auftritt von „Lindenstraßen“-Schauspieler Willi Herren mit dem umstrittenen Salafisten-Prediger Pierre Vogel sorgt für Empörung: CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt forderte am Montag vom WDR Konsequenzen. „Es darf im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nicht der Eindruck entstehen, dass der Salafismus verharmlost oder gar gesellschaftsfähig gemacht wird“, mahnte Dobrindt in München. „Der WDR muss sich umgehend und eindeutig von dieser Sympathiebekundung distanzieren.“

„Lindenstraße“-Produzent Hans W. Geißendörfer spielte den Vorfall herunter. „Willi Herren ist höchstens radikal er selbst und nicht mehr und nicht weniger“, sagte er in Köln. Herren gehöre aber seit langem nicht mehr zum Ensemble der „Lindenstraße“ und trete nur noch gelegentlich als Gaststar auf.

Herren distanziert sich auf Facebook von seinem Auftritt

Nach der Ansicht von Dobrindt ist der Auftritt des Schauspielers keine Petitesse: Gerade bei der „Lindenstraße“ werde die Grenzziehung zwischen Fiktion und Realität immer wieder bewusst verwischt, betonte der CSU-Politiker.

Am Samstag hatten sich in Köln 300 radikalislamische Salafisten versammelt. Dabei wurde Herren von Vogel auf die Bühne gebeten und begrüßt. Herren betonte auf einer Facebook-Seite, den Prediger von früher zu kennen. Die Ideale der Salafisten unterstütze er nicht. (dapd)