Köln. . Statt angemeldeter 1000 Salafisten, haben am Samstag-Nachmittag in Köln etwa 300 Islamisten eine Kundgebung gestartet. Die Polizei hat das Gelände mit einem Großaufgebot abgeriegelt. Die rechtsgerichtet Organisation Pro NRW hält eine “Mahnwache“ ab.

Abgesichert von der Polizei haben am Samstag in Köln rund 300 radikalislamische Salafisten demonstriert. Angemeldet waren zum "1. Islamischer Friedenskongress" etwa 1000 Teilnehmer. Wenige hundert Meter entfernt protestierten nach Polizeiangaben etwa 40 Anhänger der rechtsextremen Splitterpartei Pro NRW gegen die Aktion. Die Polizei verhinderte mit Dutzenden Beamten ein Aufeinandertreffen der beiden Gruppen. Die Polizei sprach von einem friedlichen Verlauf.

Vor rund einem Monat war es bei ähnlichen Kundgebungen in Nordrhein-Westfalen zu Ausschreitungen mit mehr als 20 verletzten Polizisten gekommen. Diesmal verzichtete Pro NRW auf das Hochhalten von Mohammed-Karikaturen, mit denen sie im NRW-Landtagswahlkampf in Solingen und Bonn die Gemüter der Islamisten erzürnt hatten.

Polizei rückte auch mit Wasserwerfer an

Als führender Kopf der Salafisten-Szene stand am Samstag in Köln der umstrittene Pierre Vogel auf der Bühne. Um Ausschreitungen zu verhindern, hatte die Polizei in unmittelbarer Nähe zum Veranstaltungsort vorsichtshalber einen Wasserwerfer in Stellung gebracht. Medienberichten zufolge hatten Sicherheitsbehörden mit Krawallen gerechnet.

Im Landtagswahlkampf hatte vor einem Monat Pro NRW mehrere Kundgebungen abgehalten und radikalislamische Salafisten hatten dagegen stets protestiert. Nach den Eskalationen in Solingen und Bonn hatte die Polizei bei der letzten Wahlkampfaktion von Pro NRW in Köln ein Großaufgebot im Einsatz. Bei der damaligen Kundgebung vor der noch im Bau befindlichen Zentralmoschee waren zehn bewaffnete Salafisten festgenommen worden. (dapd)