Essen/Düsseldorf. NRW-Innenminister Jäger hat die Polizei nach dem Anschlag auf einen Essener Sikh-Tempel in Schutz genommen. Hinweise seien nicht ausreichend gewesen.
Der islamistische Anschlag auf den Sikh-Tempel in Essen ist aus Sicht der nordrhein-westfälischen Landesregierung für die Behörden nicht zu verhindern gewesen. In einem Bericht an den Landtag nahm NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) die Polizei gegen entsprechende Vorwürfe in Schutz. Die Verdächtigen seien den Sicherheitsbehörden zwar vor der Tat bekannt, die Anschlagsplanung sei aber nicht erkennbar gewesen.
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Zwar habe die Mutter eines Verdächtigen der Polizei drei Wochen vor dem Anschlag Notizen ihres Sohnes übergeben. Aber: "Aus den Aufzeichnungen ergaben sich für das Polizeipräsidium Duisburg zu diesem Zeitpunkt keine konkreten Hinweise auf eine Anschlagsplanung." Die Polizei habe dennoch eine Durchsuchung beantragt, dies sei von der Staatsanwaltschaft aber abgelehnt worden. Medien hatten dagegen berichtet, aus den Notizen seien Anschlagshinweise hervorgegangen.
Polizei Gelsenkirchen hatte Versäumnisse eingeräumt
Die Polizei in Gelsenkirchen hatte eingeräumt, einem Hinweis auf einen der Täter nicht entschlossen genug nachgegangen zu sein. Er soll auf dem Schulhof angeblich ein Video von der Detonation eines vermeintlichen "Polenböllers" gezeigt haben. Rückblickend habe man nicht konsequent genug reagiert, hieß es.
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Bei dem Anschlag auf das Sikh-Gebetshaus Mitte April waren drei Menschen verletzt worden. Vier Verdächtige zwischen 16 und 20 Jahren sitzen in Untersuchungshaft. (dpa)