Essen. Zwei Drittel der Ruhrgebietler findet ihre Heimat attraktiv. Das ergab eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des Initiativkreises Ruhr.

Trotz immer wiederkehrender Kritik von außen findet die Mehrzahl der Ruhrgebietler ihre Heimat attraktiv. Nach einer repräsentativen Forsa-Umfrage halten zwei Drittel der Befragten das Ruhrgebiet als Lebens- und Arbeitsort für attraktiv. Bei den 18- bis 29-Jährigen meinten das sogar drei Viertel; genauso viele waren überzeugt, dass Absolventen im Ruhrgebiet gute Chancen auf einen Arbeitsplatz haben.

Auch interessant

Die Studie wurde am Montag in Essen vorgestellt. Kritik an der Region, die seit Jahrzehnten unter überdurchschnittlicher Arbeitslosigkeit leidet, hatte noch vor kurzem der Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) geäußert.

"Ermutigungskultur" für die Region gefordert

In Auftrag gegeben hat die Studie der Initiativkreis Ruhr, ein Zusammenschluss großer Unternehmen im Ruhrgebiet. Damit stelle er sich gegen eine Defizitdiskussion nach dem Motto "Wie schlecht ist es hier eigentlich?", sagte der Vorstandsvorsitzende von BP Europa, Michael Schmidt, bei der Vorstellung. Unistädte wie Freiburg oder Aachen hätten eine viel höhere Abwandererquote unter Absolventen als die Hochschulstädte im Revier, sagte der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Bernd Kriegesmann von der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen. Er forderte eine "Ermutigungskultur" für die Region.

Auch interessant

Um Bildungschancen und vorbildliche Initiativen sichtbarer zu machen, veranstaltet der Initiativkreis Ruhr die "Talenttage Ruhr" vom 14. bis 22. September in zwölf Revierstädten. Präsentiert wird unter anderem ein Coaching-Projekt für schwer vermittelbare Arbeitssuchende, das am Ende eine Vermittlungsquote von 80 Prozent vorweisen konnte. (dpa)