Essen. Norbert Lammerts heftige Kritik am Ruhrgebiet hat einen Nerv bei unseren Lesern getroffen. Hier eine Auswahl der Reaktionen auf das Interview.
Deutliche Worte fand Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) im Interview mit unserer Redaktion zur Forderung nach mehr Finanzhilfen für das Ruhrgebiet: "Man kann wirklich nicht sagen, das Ruhrgebiet sei zurückgeblieben, weil es hier weniger Förderung gegeben hätte. Das gehört zu den vielen Lebenslügen, die in dieser Region fast kultartig gepflegt werden."
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Ebenso deutliche Worte kommen nun als Reaktion unserer Leser: "Natürlich benötigt das Ruhrgebiet Förderungshilfe, Herr Lammert. Das so reiche Ruhrgebiet wurde platt gemacht. Nun wollen sie diesem Bundesland nicht helfen?", schreibt Eli Salmen auf Facebook. Ähnlich sieht es der Nutzer "armros" in unserem Kommentarbereich: "Bei der Umstrukturierung von der Großindustrie und Kohle zur Dienstleistung ist das Ruhrgebiet doch alleine gelassen worden.".
Facebook-Nutzerin Heike Schmidt erinnert an die Bedeutung NRWs für den Wiederaufbau Deutschlands: "Wir in NRW durften überall Geld mitreinpumpen und nun sollen wir zusehen, wie wir selbst klar kommen? Dreister geht es bald nicht mehr, Herr Lammert." Nutzer "Distanz5" pflichtet ihr bei: "Zeigen Sie mir eine Region, die durch den Strukturwandel so gebeutelt wurde wie das Ruhrgebiet. Das Ruhrgebiet, das nach dem Krieg allen jetzt so wunderbaren, wirtschaftlich potenten Regionen wie Sauerland, Siegerland, Bayern und wie sie alle heißen gelinde gesagt "aus der Sch****" geholfen hat."
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Lammerts Kritik an der politischen Organisation findet Zuspruch
Doch der gebürtige Bochumer Lammert erntet nicht nur Widerspruch. Vor allem die zerklüftete politische Organisation des Reviers ist für viele unverständlich: "Als Zugezogener habe ich das Ruhrgebiet immer als 5-Millionen-Metropole, als das bessere Berlin empfunden. Dass Dortmund aus Arnsberg, Gelsenkirchen aus Münster und Duisburg aus Düsseldorf regiert wird, finde ich einfach nur absurd - es führt zu einer völlig unnützen organisatorischen Spaltung und damit politischen Schwächung des Ruhrgebiets", schreibt Jens Schmidt.
Ihm stimmt Stephan Bredan zu: "Nein, das Ruhrgebiet braucht keine zusätzlichen finanziellen Hilfen. Und das schreibe ich bewusst als Kind des Ruhrgebiets. Denn es mangelt hier seit Ende der 70-er Jahre des letzten Jahrhunderts an klugen Köpfen und klugen Konzepten. [...] Seit über 40 Jahren sind wir im Ruhrgebiet gefangen in Inkompetenz."
Als Konsequenz aus der Lammert'schen Kritik wünschen sich manche Nutzer ein autonomes Ruhrgebiet: "Ich bin dafür, dass wir uns abspalten und das Königreich Ruhrgebiet aufmachen", schreibt der Nutzer "Impavidiprogrediamur". Es bleibt die Frage, ob man sich im Königreich Ruhrgebiet auf einen Regierungssitz einigen könnte. (sjb)
Warum wir das Ruhrgebiet lieben
"Die ehrliche und direkte Art der Menschen. Ungeschönt und immer auf Augenhöhe."
Alexander Van Wijk
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"Hier isset einfach pottschön!"
Peter Gärtner
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"Ich liebe meinen Ruhrpott. Hier geboren und aufgewachsen. Hart aber fair, ehrlich und offen."
Angel Schulze
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"Hier kriegste wenichstens noch echte Currywurscht mit kaltem Pilsken und ne gemischte Tüte anne Bude."
David Vennemann
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"Weil bei uns der beste Fußball gespielt wird!"
Revilo Tuak
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"Ich bin hier geboren und werde hier sterben. Das hat aber noch Zeit. Deswegen genieße ich hier jeden Tag!"
Kathrin Behrendt
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"Mir gefallen die Bodenständigkeit und der Zungenschlag vonne Menschen anne Ruhr."
Matthias Neumann
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"Hier hab ich die Liebe meines Lebens kennengelernt."
Nika Blanken
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"Kurze Wege und sehr gute Anbindungen sind Pluspunkte. Ein Ort, wo sich wirklich jeder wohlfühlen kann."
Daniel Patrick Burgdorf
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"Kunst, Kultur, Spaß und Natur. Hier findet man alles, was das Herz begehrt, auf einem Fleck."
Melanie Bergendahl
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"Die Vielfalt an Unternehmensmöglichkeiten, top Verkehrsanbindung und genügend bezahlbarer Wohnraum."
Rebel Niki
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"Hölzern, aber warm. Rau, aber herzlich. Dreckich aber bunt. Der Ruhrpott pulsiert. Auch ohne Krupp und Kohle."
Heike Baudzus
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"Dat Ruhrgebiet ist einfach voller Leben. Egal, in welche Stadt man fährt, überall ist wat los."
Sandra Kulick
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"Die Vielfalt vonne Menschen, vonne Kultur, vonne Landschaft und vonne Sprache. So wat krisse nur im Pott."
Birgit Bö
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Viele Ausgeh- und Freizeitmöglichkeiten. Natürlich das Centro in Oberhausen und die super Menschen. Nora Hömens
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"Das kann man nicht wirklich beschreiben, das muss man erleben."
Danii El
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"Trotz Stau und vollgestopften Straßen ist man dennoch immer schnell woanders."
Sina Timm
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"Industriekultur."
Janina Zogass
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"Die ehrliche, bodenständige und so direkt-herzliche Art der Ruhrgebietsmenschen."
Christina Gold
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"Ich wohne gerne im Pott und liebe mein Marl, weil wir tolle Industriekulturen haben und einfach Kumpel sind."
Anja Hermanski
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"Dortmund die beste Stadt, Kultur, Natur, Spaß und Freizeit."
Manuela Schmock
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"Dass Industriebrachen und alte Bahnstrecken für Ausflügler und Fahrradfahrer freigegeben werden."
Peter Battenstein
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"Du spürst das Gefühl von "hier bin ich Zuhause" jeden Tag aufs Neue."
Iris Stein
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"Das Identitäts-Gefühl. Außerdem die Mischung aus Natur und Industrie."
Karo Seck
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"Heimat bleibt Heimat... Ich liebe unser Ruhrgebiet."
Kerstin van der Meer
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"Alles! Wir lieben den Pott einfach!"
Christian Neudolt
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"Heimat!"
Marceł Brolowski
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"Die Vielfalt der Landschaft - von Flachland bis hügelig, von urban bis Waldgebiete." Robert Helmin
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"Ich fühl mich wohl im Pott!"
Uwe Wiegran
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"Was mir am Ruhrgebiet gefällt? ESSEN!"
Danilo Jojic
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"Die Möglichkeit, schnell von einer Stadt in die nächste kommen zu können."
Yassine Ed
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"Hier bin ich geboren und aufgewachsen. Hier versteht man sich auch ohne Worte."
Kerstin Pinker Igel
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"Die Mieten sind (relativ) niedrig, und man ist schnell woanders, weil es sehr verkehrsgünstig liegt."
Maxim Dudek
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"Wir sind das Ruhrgebiet."
Marvin Dennes
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"Natürlich der FC Schalke!"
Melanie Bergendahl
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"Der Fußballl!"
Jennifer Münster
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"Die Menschen, aufrichtig und gerade heraus, ohne Schnickschnack, immer malochend."
Andreas Schneider
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