Düsseldorf. . Die Gewerkschaft der Polizei in NRW (GdP) unternimmt einen neuen Vorstoß für ein Tempo-30-Limit in Innenstädten. Grund sind steigende Unfallzahlen.

"Autofahren in NRW ist so sicher wie noch nie" - wenn man in einem Auto sitzt und nicht als Fußgänger oder Radfahrer unterwegs ist. Auf einem Forum zum Thema Verkehrssicherheit hat die Gewerkschaft der Polizei in NRW (GdP) an Donnerstag in Düsseldorf Forderungen präsentiert, wie Straßen in NRW sicherer werden können. Eine der Forderungen: Tempo 30 in Innenstädten.

Die GdP fährt damit auch NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) in die Parade, der die Polizei zuletzt in diesem September zum 24-stündigen "Blitzmarathon" auf die Straßen schickte. "Verkehrssicherheitsarbeit ist mehr als Blitzen", sagt nun die GdP und argumentiert mit der jüngsten Unfallstatistik.

Mehr schwere Verkehrsunfälle in diesem Jahr

So hätten sich laut GdP die Zahl der Unfälle mit Personenschäden zwischen Januar und September diesen Jahres deutlich erhöht - um 8,5 Prozent. 9861 Menschen seien in den ersten neun Monaten des Jahres bei Unfällen im Straßenverkehr schwer verletzt worden. "Das sind 785 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres", sagt Michael Mertens, stellvertretender Vorsitzender der GdP in NRW.

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Gründe können vielfältig sein, hätten jedoch nichts mit dem Wetter zu tun und einer vielleicht längeren Motorradsaison: "Insbesondere die Zahl der schwerverletzten Fußgänger und Fahrradfahrer ist in diesem Jahr für den Anstieg in der Gesamtstatistik verantwortlich“, sagt Mertens.

GdP-Chef fordert "ernsthafte Diskussion über Tempo 30"

Für GdP-NRW-Chef Arnold Plickert lässt die Statistik deshalb nur den Schluss zu, vor allem in Innenstädten für mehr Verkehrssicherheit zu sorgen. Das habe mit den Geschwindigkeitsvorschriften zu tun. Plickert fordert deshalb "endlich eine ernsthafte Diskussion über Tempo 30 in den Innenstädten" - auch auf den Hauptstraßen. Auf Durchgangsstraßen wiederum könnten höhere Geschwindigkeiten erlaubt werden.

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Auf Landstraßen allerdings plädiert die GdP dafür, das Tempolimit zu senken: auf 90 Stundenkilometer. Den Grund entnimmt die GdP auch hier der Unfallentwicklung: So seien 2013 auf Landstraßen mehr als 10.300 Verkehrsunfälle gezählt worden, bei denen auch Menschen verletzt wurden. Auf Autobahnen seien dagegen weit weniger Unfällen mit Personenschaden registriert worden: 3652. Die GdP sieht deshalb "auch bei den Landstraßen Handlungsbedarf" für mehr Verkehrssicherheit.