Berlin. Ob aus Holz, Kunststoff oder Glas – Schneidebretter gibt es in vielen Varianten. Doch welches Material schützt am besten vor Bakterien?
Schneidebretter sind unverzichtbare Helfer in der Küche. Mittlerweile gibt es sie in unzähligen Varianten: aus Holz, Kunststoff oder Glas, in verschiedensten Formen und Farben. Doch nicht jedes Schneidebrett eignet sich für jedes Lebensmittel. Auch bei der Reinigung gibt es wichtige Dinge zu beachten, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.
Beim Schneiden und Zubereiten von Lebensmitteln kann es leicht zu einer sogenannten Kreuzkontamination kommen – also zur Übertragung von Keimen von einem Lebensmittel auf ein anderes. Besonders bei rohem Fleisch besteht die Gefahr, dass Bakterien wie Salmonellen zurückbleiben.
Wird auf dem Brett erst Fleisch, und dann ohne gründliche Reinigung Obst oder Gemüse geschnitten, kann das Infektionen auslösen. Deswegen empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), für verschiedene Lebensmittelgruppen unterschiedliche Schneidebretter zu nutzen: eines für Fleisch, ein weiteres für Obst und Gemüse und eines für Brot oder Gebäck. Auf diese Weise lasse sich das Risiko einer Keimübertragung verringern.
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Mit der Zeit hinterlassen Messer unvermeidlich Spuren auf Schneidebrettern. Diese Rillen bieten Bakterien ideale Bedingungen, um sich festzusetzen. Deshalb sollten Bretter nach jedem Gebrauch gründlich gereinigt werden. Wenn die Rillen tief oder zahlreich sind, empfiehlt das BfR, das Brett auszutauschen.
Hygiene: Schneidebretter aus Holz können Bakterien abtöten
Holzbretter sind zwar meistens etwas teurer, bestehen dafür aber aus einem nachwachsenden Rohstoff. Bestimmte Holzarten wie Eiche, Buche oder Bambus haben sogar eine antibakterielle Wirkung: Studien zeigen, dass sie Keime binden und abtöten können. Außerdem können beim Abwaschen kleine Kratzer und Schnitte aufquellen und sich so wieder verschließen. Dennoch gilt auch hier: Bei vielen oder tiefen Kerben ist ein Austausch oder Abschleifen des Brettes notwendig.
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Trotz dieser Vorteile erfordern Holzbretter eine sorgfältige Pflege. Sie sind in der Regel nicht spülmaschinengeeignet, da hohe Temperaturen und Reinigungsmittel das Material schädigen und rissig werden lassen können. Deswegen empfiehlt die Verbraucherzentrale, Holzbretter händisch mit heißem Wasser, Spülmittel und einem sauberen Schwamm zu reinigen. Entlang der Maserung zu bürsten, verhindert ein Aufrauen der Oberfläche. Da viele Keime eine Trocknung nicht überstehen, sollten die Schneidebretter nach dem Spülen vor dem Wegräumen gut trocknen. Damit Holzbretter nicht spröde oder rissig werden, hilft es, sie regelmäßig mit einem neutralen Speiseöl einzufetten.
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Da sie sich nicht so heiß reinigen lassen, haften Gerüche ihnen mitunter länger an. Außerdem neigen Holzbretter dazu, sich zu verfärben. Bei solchen Verfärbungen oder hartnäckigen Flecken kann es helfen, das Holzbrett mit Salz zu bestreuen, anschließend mit einer halben Zitrone abzureiben, und dann gründlich abzuspülen. Andernfalls kann eine Reinigung mit Natron helfen, Bakterien abzutöten und Gerüche zu neutralisieren.
Kunststoffbretter sind günstig und pflegeleicht
Kunststoffbretter sind oft günstiger und lassen sich problemlos in der Spülmaschine reinigen. Ein Spülmaschinenwaschgang bei 60 Grad mit herkömmlichen Tabs oder Pulver sei laut BfR ideal. Durch ihre pflegeleichte Reinigung sind sie auch der Standard in professionellen Küchen. Allerdings bilden sich auf Kunststoffbrettern schnell Rillen, in denen sich Keime verstecken können. Im Regelfall werden diese aber bei einer ausreichenden Temperatur in der Spülmaschine abgetötet. Trotzdem gilt: Sobald die Bretter stark zerkratzt sind, sollten sie aus hygienischen Gründen ausgetauscht werden.
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Kunststoffbrettern eignen sich gut für stark riechende oder färbende Lebensmittel wie Zwiebeln oder Rote Bete, da sie Gerüche und Farben weniger stark aufnehmen als Holz. Allerdings ist das Material hitzeempfindlich: Bei Kontakt mit heißen Töpfen oder Pfannen können sich Weichmacher lösen, die in die Lebensmittel übergehen können.
Schneidebretter aus Glas verfärben sich nicht so schnell
Neben Holz und Kunststoff gibt es auch Schneidebretter aus Glas oder Stein. Sie lassen sich nach dem Gebrauch durch ihre glatte Oberfläche besonders einfach reinigen und zerkratzen oder verfärben sich nicht so leicht. Allerdings sind ihre Oberflächen so hart, dass Messer auf ihnen abstumpfen können. Außerdem können sie schnell kaputtgehen, wenn sie versehentlich auf den Boden fallen.
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Die Wahl des passenden Schneidebretts hängt von den Anforderungen in der Küche ab. Wichtig ist, für unterschiedliche Lebensmittel wie Fleisch, Gemüse oder Brot separate Bretter zu verwenden, um Keime nicht zu übertragen. Regelmäßiges Reinigen, sorgfältige Pflege und das Austauschen stark abgenutzter Bretter helfen, die Hygiene in der Küche zu gewährleisten und die Lebensdauer der Schneidebretter zu verlängern.
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