Essen. . Wer an der Universität oder an der Fachhochschule lernt, muss meist mit wenig Geld auskommen. Studenten sind deshalb gehalten, genau zu überlegen, welche Versicherung sie brauchen. Denn nicht jede Versicherung ist notwendig.
Viele junge Menschen in Deutschland haben ihr Hochschul-Studium begonnen. Dabei haben Studenten oft nur wenig Geld zur Verfügung. Sparen sollten sie aber nicht am notwendigen Versicherungsschutz. Nachfolgend ein Überblick über die wichtigsten Versicherungen für Studenten und worauf sie achten sollten.
Welche Versicherungen sind gesetzlich vorgeschrieben?
Bereits bei der Einschreibung an der Hochschule müssen Studenten eine Kranken- und Pflegeversicherung vorweisen. Allerdings sind sie bis zum vollendeten 25. Lebensjahr bei ihren Eltern mitversichert, brauchen also in diesem Fall keine eigene Versicherung.
Vorsicht ist jedoch geboten, wenn Studenten nebenbei arbeiten: Wer monatlich mehr als 375 Euro verdient beziehungsweise 400 Euro in einem Mini-Job, kann sich nicht mehr beitragsfrei über die Eltern versichern lassen. Dann müssen die Studenten eine eigene Kranken- und Pflegeversicherung abschließen. Diese kostet nach Angaben des Bundes der Versicherten (BdV) rund 70 Euro in der gesetzlichen Kasse beziehungsweise 80 bis 130 Euro in der privaten.
Selbiges müssen auch Studenten zahlen, die sich nicht über ihre Eltern versichern können. „Wir empfehlen Studenten in solchen Fällen möglichst den Abschluss einer gesetzlichen Versicherung“, sagt Hajo Köster vom BdV. Denn: Sollten junge Menschen nach dem Studium keine Stelle finden, müssten sie in der Privatkasse hohe Beiträge weiterzahlen.
Was ist mit Studenten, die älter als 25 Jahre sind?
Studenten, die älter als 25 sind, müssen sich selbst krankenversichern: Bis zum 30. Lebensjahr beziehungsweise bis zum 14. Semester wird dafür ein monatlicher Beitrag von 77,90 Euro für kinderlose Studenten und 76,41 Euro für Studenten mit Kindern fällig, so der BdV. Und: Bei einem Auslandssemester sollten Studenten, egal in welchem Alter, zusätzlich eine Auslandsreise-Krankenversicherung abschließen.
Welche weiteren Versicherungen sind unabdingbar?
Fachleute empfehlen auf jeden Fall eine private Haftpflichtversicherung. Auch hier gilt: Oft – aber eben nicht immer – sind Studenten bei den Eltern mitversichert. Allerdings gelten dabei von Versicherung zu Versicherung verschiedene Klauseln, über die man sich informieren sollte – etwa, dass manchmal der Versicherungsschutz erlischt, wenn die Studenten die „häusliche Gemeinschaft“ der Eltern verlassen. „Eine private Haftpflicht ist jedoch unerlässlich und kann hohe Schäden abdecken, die ein junger Mensch sonst lange abzahlen müsste“, sagt Hasso Suliak vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Kosten für die Police: Rund 50 bis 100 Euro im Jahr.
Was ist mit anderen Versicherungen?
Sollte Geld übrig sein, raten Fachleute auch zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung. „Für eine Monatsrente von 1000 Euro müssen junge Menschen etwa 30 bis 35 Euro im Monat einkalkulieren“, so BdV-Fachmann Köster. Auch eine private Unfallversicherung sei nützlich und koste bei einer Deckungssumme von 100 000 bis 150 000 ungefähr 100 Euro jährlich. Sie umfasse Unfälle außerhalb der Hochschule oder auf dem Weg dahin und zahle bereits ab einem Prozent Invalidität.
Eine Hausratversicherung sei dagegen nicht immer notwendig, so Köster. „Wohnen Studenten zu Hause oder in einem Studentenwohnheim, greift meist die Hausratversicherung der Eltern. Wer in eine eigene Wohnung zieht, sollte abwägen, ob Möbel und Hausrat so wertvoll sind, dass sich die Police lohnt.“ Kosten: rund 50 bis 100 Euro.