Düsseldorf. In NRW ist nun für Schüler Distanzunterricht in den Klassenräumen möglich. Dieser ist bis mindestens zum 12. Februar verlängert.
- In NRW findet der Schulunterricht vorerst weiter auf Distanz statt. Wie Schulminister Yvonne Gebauer (FDP) erklärte, ist der Präsenzunterricht aufgrund der Corona-Pandemie bis zum 12. Februar ausgesetzt.
- Ab Montag (1. Februar) ist der Distanzunterricht auch wieder in Klassenräumen möglich. Nach Angaben des NRW-Schulministeriums können die Schulen den Schülern, die zuhause nicht die passende Umfeld haben, ein Angebot machen.
- NRW-Schulministerin Gebauer gilt als eine Verfechterin des Präsenzunterrichts. Ob in der zweiten Februarhälfte dann der Unterricht im Wechselmodell stattfindet, ließ sie offen. Dafür müsse NRW erst das weitere Geschehen in der Corona-Pandemie abwarten.
- Eigentlich hatte Schulministerin Gebauer eine Verlängerung des Distanzunterrichts in NRW im Februar ausgeschlossen. Aktuell sei aber eine Zeit der Vorsicht nötig, erklärte sie.
Seit Montag (1. Februar) können Schüler der Stufen 1 bis 13 in NRW auch wieder in den Klassenräumen am Distanzunterricht teilnehmen, wenn sie zuhause nicht das Umfeld dafür haben. Diese Unterstützung können ab Montag die Schulen anbieten. Ein zusätzlicher Präsenzunterricht ist in NRW bis zum 12. Februar nicht geplant.
Corona und Schule in NRW: Distanzunterricht in Klassenräumen möglich
Der Bei Landesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Stefan Behlau bezeichnete die Maßnahme als eine sinnvolle Erweiterung der Betreuungsregelung. „Es werden Angebote für Schüler gemacht, die zuhause das Distanzlernen nicht bewältigen können.“ So könne Schülern und Schülerinnen in „schwierigen Lagen“ geholfen werden.
Grundsätzlich begrüßte auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die neue Möglichkeit. „Gleichwohl ist oftmals schon die Grenze dessen erreicht, was Schulen derzeit leisten können, weil das Personal fehlt und die Arbeitsbelastung sehr hoch ist“, sagte die Landesvorsitzende Maike Finnern.
Vor dem Hintergrund des Bund-Länder-Beschlusses bleiben die Schulen in NRW vorerst beim Distanzunterricht. Alle Jahrgangsstufen werden bis voraussichtlich 12. Februar nur aus der Distanz unterrichtet, erklärte Gebauer am Dienstag in einer Pressekonferenz. "Wir brauchen mit Blick auf die Mutationen noch etwas Zeit", so die Ministerin.
Die Entscheidung sei nach Gesprächen mit allen Bildungsverbänden getroffen worden, sagte Gebauer. Die Ministerin sprach von einem "Schulterschluss". Ob es in der zweiten Februarhälfte mit alternativen Unterrichtsformen weitergeht, also ein Wechselmodell eingeführt wird, hänge vom weiteren Infektionsgeschehen im Land ab, so die Schulministerin. Es sei jedoch unseriös, schon jetzt einen konkreten Zeitpunkt zu nennen, an dem die Schulen in den Präsenzunterricht zurückkehren können.
Wie es im zweiten Schulhalbjahr in NRW weitergehe, werde sie zunächst mit den Verbänden besprechen.
Corona und Schule: Präsenzunterricht ist für Gebauer weiter erste Wahl
Eigentlich hatte Gebauer eine Fortsetzung des Distanzunterrichts an den Schulen im Februar ausgeschlossen. "Mit den Maßnahmen bis Ende Januar sei nun das Maximum herausgeholt, danach darf es mit Distanzunterricht so nicht weitergehen", hatte Gebauer zuvor dem Fernsehsender Phoenix gesagt.
Dieser bleibe für Gebauer auch weiterhin die erste Wahl. Jetzt sei aber eine weitere "Zeit der Vorsicht" nötig. Zwar entwickelten sich die Infektionszahlen in NRW positiv, allerdings sei nicht abzuschätzen, wie schnell sich die Coronavirus-Mutationen ausbreiteten und wie gefährlich sie seien.
NRW-Schulministerin will kein Durchschnitts-Abitur und keinen "Freischuss"
In NRW wird es im laufenden Schuljahr kein "Durchschnittsabitur", das sich ohne Prüfung an den bisherigen Noten orientiert, oder einen anderen "Freischuss" für Abiturienten geben. Die Bundesländer hätten sich darauf geeinigt, dass die Abschlüsse 2021 auf der Basis von Prüfungen vergeben werden, so Gebauer.
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Wenn NRW von dieser Linie abweichen würde, „wäre der Ruf des NRW-Abiturs auf Jahre hinaus beschädigt“, sagte Gebauer. Forderungen nach "Freischüssen" und "Kurz-Schuljahren" befeuerten die Vorstellung von minderwertigen Abschlüssen. Diese „Makel“ verdienten die Schüler in NRW nicht. Eher sollten sie einen Vermerk im Zeugnis sehen über "ganz besondere Leistungen unter schwierigsten Bedingungen".
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Zur Lernplattform Logineo sagte die Ministerin, dass den Schulen seit der vergangenem Woche auch ein Videokonferenz-Tool zur Verfügung stehe. Mehr als 200 Schulen hätten sich dort bereits angemeldet. Die Plattform würde nach anfänglichen Problemen mittlerweile stabil laufen, sagt Gebauer. (mawo/mk/ck/dpa)
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