Düsseldorf. Spitzenwerte für Laschet und die CDU, Verluste für Grüne und SPD. Die Arbeit der Regierung in der Krise scheint viele Bürger zu überzeugen.

In der Coronakrise erreicht die Zufriedenheit der NRW-Bürger mit ihrer Landesregierung einen neuen Rekordwert. Laut einer Umfrage von infratest dimap für den WDR sind 70 Prozent der Befragten mit der Arbeit der CDU/FDP-Regierung zufrieden. Das sind 26 Prozentpunkte mehr als vor einem halben Jahr und der beste Wert, den eine Landesregierung in 20 Jahren je erzielte.

Die Sympathiewerte von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) stiegen um elf auf 65 Prozent im Vergleich zu November 2019. Auch NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) und NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) schneiden gut ab. Mit Laschets Stellvertreter, FDP-Landeschef Joachim Stamp, sind aber nur 24 Prozent der Befragten zufrieden.

Bei einer Landtagswahl kämen CDU und FDP jetzt zusammen auf 47 Prozent

Bei einer Landtagswahl käme die CDU jetzt auf 40 Prozentpunkte (plus 8 im Vergleich zu November), die FDP auf 7 (minus 1), die SPD auf 19 (minus 1) und die Grünen auf 20 (minus 3). Auch AfD und Linke verlieren und erreichen sechs beziehungsweise vier Prozentpunkte.

Wenn die NRW-Bürger jetzt einen neuen Landtag wählen könnten, hätte die schwarz-gelbe Landesregierung eine Mehrheit. Gemeinsam kämen sie auf 47 Prozent der Stimmen, hat das Institut infratest dimap in seinem jüngsten „NRW-Trend“ für den WDR herausgefunden. Diese komfortable Lage hat aber offenbar nicht viel mit der FDP zu tun, die im Vergleich zur Umfrage im November 2019 leicht verliert und auf sieben Prozentpunkte kommt, sondern vor allem etwas mit der Union, die mit 40 Prozent ihren besten Wert im „NRW-Trend“ seit März 2009 erzielt.

Hannelore Kraft erzielte noch bessere Sympathiewerte

Von diesem Trend profitiert NRW-Ministerpräsident Armin Laschet besonders. Seine Sympathiewerte in diesem Amt waren mit 65 Prozent noch nie so hoch wie jetzt. Laschets Vorgängerin Hannelore Kraft (SPD) erzielte allerdings 2012 ein Spitzen-Umfrageergebnis von 76 Prozent.

Der potenzielle CDU-Kanzlerkandidat Laschet kommt in der Erhebung übrigens auf ähnlich gute Werte wie sein möglicher Unions-Konkurrent Markus Söder (CDU). 45 Prozent der Befragten halten Laschet für einen guten Kanzlerkandidaten, Söder erreicht 43 Prozent. Friedrich Merz stürzt bei der Frage nach dem besten Kanzlerkandidaten der Union um 8 Prozentpunkte auf nur noch 34 Prozent regelrecht ab. Andere mögliche Kandidaten wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Norbert Röttgen kommen hier in NRW auf 29 Prozent (plus 3) beziehungsweise 17 Prozent.

Historischer Umfrage-Tiefstand bei der SPD

Finster ist die Lage derzeit für die SPD, die in der Umfrage nicht einmal 20 Prozent erreicht. Das ist ein historischer Tiefstand. Die Grünen bleiben trotz deutlicher Verluste zweitstärkste Kraft. Zusammen käme Grün-Rot aber nur auf 39 Prozentpunkte.

Die Coronakrise macht vielen Menschen in NRW Sorgen. Drei von vier Befragten befürchten, dass sich wegen Corona die wirtschaftliche Lage in NRW verschlechtert. Allerdings macht sich nur etwa jeder Fünfte ernste Sorgen um die eigene Lebenssituation, 15 Prozent fürchten um ihren Arbeitsplatz.

Sorge um Einschränkung der Freiheitsrechte

Immerhin jeder dritte Befragte (37 Prozent) macht sich laut infratest dimap goße oder sehr große Sorgen, dass Freiheitsrechte längerfristig eingeschränkt werden könnten.

Eine mögliche Maskenpflicht als Maßnahme, die Lockerungen begleiten könnte, findet eine Mehrheit (60 Prozent) gut. Das gilt auch für eine freiwillige Nutzung von Smartphone-Apps zur Verfolgung von Infektionsketten. Knapp über 60 Prozent der Befragten befürworten längerfristige Besuchsverbote für Pflegeheime. Fast alle (94 Prozent) befürworten die strengen Hygienevorschriften für Geschäfte.