Bad Iburg. Nach den jüngsten Wahlerfolgen der eurokritischen Alternative für Deutschland (AfD) in Thüringen und Brandenburg hat Thilo Sarrazin der Partei eine Abgrenzung nach rechts vorgeschlagen, um sich dauerhaft etablieren zu können. SPD-Generalsekretärin Fahimi kritisierte Sarrazins Aufritt scharf.

Der umstrittene Buchautor Thilo Sarrazin sieht für die Alternative für Deutschland (AfD) nur dann eine Zukunft, wenn sie sich nach rechts abgrenzt. "Aus meiner Sicht wird die Frage, ob die AfD dauerhaft eine Chance hat, auch an dieser Frage mitentschieden", sagte Sarrazin am Freitagabend bei einer Parteiveranstaltung der AfD in Bad Iburg bei Osnabrück. Er stellte dort sein neues Buch "Der neue Tugendterror" vor.

Zu Beginn der Veranstaltung sagte Sarrazin, er trete bei keiner Wahlkampfveranstaltung von Parteien auf, sage aber keiner Einladung einer demokratischen Partei ab. Er habe auch schon bei Versammlungen von CDU und CSU gesprochen. Zu internen Streitigkeiten bei der AfD wolle er sich nicht äußern, sagte er bei der Diskussion mit dem Publikum. Einige Landesverbände hätten aber nach wie vor ein "Chaotenproblem".

Wegen des Auftritts bei der AfD hatte SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi ihrem Parteifreund Sarrazin den Parteiaustritt nahegelegt. Die SPD komme gut ohne ihn aus. Schon im April 2011 hatte die SPD gegen den früheren Berliner Finanzsenator und Ex-Bundesbankvorstand ein Parteiausschlussverfahren angestrengt, das aber eingestellt wurde. Sarrazin ist wegen Kritik an muslimischen Zuwanderern und Anti-Euro-Thesen umstritten. (dpa)