Bottrop. SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier hat sich für den dauerhaften Erhalt eines Steinkohle-Sockelbergbaus in Deutschland ausgesprochen. Er betonte bei seinem Besuch des Bergwerks Prosper-Haniel in Bottrop angesichts der Rohstoffknappheit die Bedeutung der Kohle.

«Wir sollten die Steinkohleförderung über 2018 hinaus fortsetzen», sagte Steinmeier am Freitag in Bottrop. Nach dem Steinkohlebeschluss des Bundestages soll in neun Jahren der subventionierte Steinkohle-Bergbau auslaufen. Ohne Zuschüsse aber kann die Steinkohle nicht wirtschaftlich gefördert werden.

"Nicht einfach preisgeben"

Er könne nur «zu der Klugheit raten», angesichts der sich abzeichnenden Verknappung der Rohstoffe die Braun- und Steinkohle in Deutschland «nicht einfach preiszugeben», fügte Steinmeier hinzu. Die Diskussion über eine Fortführung müsse deshalb früher als 2012 beginnen. In drei Jahren sieht die sogenannte Revisionsklausel vor, dass der Ausstiegsbeschluss noch einmal überdacht wird.

SPD-Spitzenkandidat besuchte am Freitag das Bottroper RAG-Bergwerk Prosper-Haniel. Foto: ddp
SPD-Spitzenkandidat besuchte am Freitag das Bottroper RAG-Bergwerk Prosper-Haniel. Foto: ddp © ddp

Steinmeier betonte, neben der Rohstofffrage gebe es auch «genug sozial- und arbeitsmarktpolitische Gründe» für den Erhalt eines Steinkohlebergbaus. Der Bergbau besitze unter Tage eine «beeindruckende Technik» und ein ganzes Spektrum von Ausbildungsberufen.

Sechs Zechen fördern noch

Aktuell wird in Deutschland noch in sechs Zechen Steinkohle gefördert, fünf davon im Ruhrgebiet und eine im Saarland. Bis zum Jahreswechsel 2012/2013 sollen drei weitere Zechen geschlossen werden. Damit würde die Jahresförderung ab 2013 von jetzt 17 Millionen unter 10 Millionen Tonnen fallen. (ddp)