Bottrop. Kurz vor seinem Abschied von Prosper Haniel blickt Bergwerksdirektor Heinz-Werner Voß positiv in die Zukunft. Nachdem die Produktion Anfang 2009 auf 70 Prozent zurückgefahren wurde, soll das Bergwerk ab Dezember wieder volle Auslastung erreichen.
Der scheidende Werksleiter Dr. Heinz-Werner Voß ergriff als letzter das Wort. „Es wird ein gutes Jahr für Prosper-Haniel”, bilanzierte er mit Blick auf die bereits erreichten Produktionsziele und die sinkenden Unfallzahlen. Voß bedankte sich bei der Belegschaft für die „loyale, leistungsstarke und zuverlässige Arbeit” und wünschte sich, dass „das gleiche Vertrauen” auch seinem Nachfolger entgegengebracht werde. Der heißt Wolfram Zilligen. Er ist derzeit Leiter des Bergwerks Auguste Victoria in Marl. (Die WAZ berichtete).
„Diese Betriebsversammlung stand ganz unter dem Motto ,letzte Versammlung unter scheidender Werksleitung', gab Betriebsratsvorsitzender Ludwig Ladzinski die Stimmung während der Betriebsversammlung des Bergwerks Prosper-Haniel im Saalbau wieder. Zum Ende des Jahres übernimmt Bergwerksdirektor Voß die Geschäftsführung der RAG Anthrazit Ibbenbüren. Einige Eckpunkte seiner neunjährigen Arbeit auf Prosper-Haniel würdigte Ladzinski deshalb besonders: „Darunter war zum Beispiel der Ausbau von Schacht 10.”
Mit vereinten Kräften Kurzarbeit abgewendet
Wie schon in der vorangegangenen Betriebsversammlung erwähnte Ladzinski die Mitarbeiterbefragung, die in diesem Jahr durchgeführt wurde: „Die Ergebnisse werden ab jetzt immer ein Thema der Versammlungen sein, damit wir sie bestmöglich umsetzen können. Wir beabsichtigen, Arbeitsgemeinschaften für verschiedene Bereiche zu bilden, um die Arbeitsbedingungen optimal zu gestalten.”
Zuletzt bedankte Ladzinski sich bei den Mitarbeitern für ein erfolg- und ereignisreiches Jahr. „Mitte des Jahres hatten wir alle die Kurzarbeit vor Augen. Zusammen haben wir es aber geschafft, sie abzuwenden”, sagte er.
Ab Dezember wieder volle Auslastung
Jürgen Eikhoff, Mitglied des RAG-Vorstands und selbst einmal Werksleiter auf Prosper-Haniel skizzierte die Entwicklung der Kokerei Prosper: „Aufgrund der Wirtschaftskrise und des starken Einbruchs der Stahlproduktion musste die Produktion der Kokerei Anfang des Jahres auf 70 Prozent zurückgefahren werden. Tiefer geht nicht. Seit Oktober aber konnten wir die Produktion hochfahren. Ab Dezember erwarten wir wieder eine volle Auslastung.” Am Jahresende werde die Planproduktion von 13, 8 Millionen Tonnen erreicht sein, kündigte er an.
Erfreulich sei auch die Entwicklung der Unfallzahlen: „Sie sind auf einem historischen Tiefpunkt. Auf eine Million Arbeitsstunden kamen in diesem Jahr durchschnittlich gerade einmal 6,4 Unfälle. Außerdem gab es in drei aufein-anderfolgenden Monaten gar keinen Unfall. Das ist fantastisch”, sagte Eikhoff.