Moskau/Hamburg. Nach den schweren Kämpfen der vergangen Wochen scheint ein Ende aus der Ukraine-Krise nun wieder möglich. Russlands Präsident Putin und der ukrainische Präsident Petro Poroschenko haben telefoniert. Laut Kreml stimmen ihre Ansichten über einen Ausweg aus der Krise “weitgehend überein“.

Kremlchef Wladimir Putin und der ukrainische Präsident Petro Poroschenko haben in einem Telefonat erneut über den Ukraine-Konflikt gesprochen. "Ihre Meinungen über mögliche Auswege aus der Krise stimmen weitgehend überein", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch russischen Agenturen zufolge.

Die beiden Staatschefs hätten sich über Möglichkeiten für ein Ende des Blutvergießens in der Ostukraine ausgetauscht, sagte Peskow. Ein Treffen Putins mit Poroschenko in der weißrussischen Hauptstadt Minsk vergangene Woche hatte zunächst keinen Durchbruch in dem Konflikt gebracht.

Experte: Russland wird keine Niederlage hinnehmen

Auch der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, tritt für eine Verhandlungslösung des Ukrainekonfliktes unter Einbeziehung der USA und der EU ein. Man müsse auf einen Waffenstillstand drängen, der vor allem für die Ukraine "einen großen Kompromiss" bedeute, sagte der frühere Diplomat dem Magazin "Stern". Auch eine Beteiligung der Separatisten an Verhandlungen halte er für möglich.

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"Die Nato wird keinen Krieg um die Ukraine führen", sagte Ischinger. "Die Regierung in Kiew muss akzeptieren, dass sie ihre Ziele in der Ostukraine militärisch nicht durchsetzen kann. Denn Russland wird eine militärische Niederlage im Donbass nicht hinnehmen, und (Kremlchef Wladimir) Putin sitzt am längeren Hebel." Die Zeit für friedliche Lösungen sei knapp. "Das Eis, auf dem wir wandeln, ist immer noch sehr dünn." (dpa)