New York. . In Syrien sind offenbar Dutzende UN-Blauhelmsoldaten in der Gewalt von Extremisten. Das teilte in die Vereinten Nationen in New York am Donnerstagnachmittag mit. Die Friedenstruppen sind seit Längerem dort stationiert, um den Waffenstillstand zwischen Israel und Syrien zu beobachten.

Radikale Islamisten haben auf den Golanhöhen im Süden Syriens laut arabischen Medienberichten Mitglieder der UN-Beobachtermission in ihre Gewalt gebracht. Das meldete der Nachrichtensender Al-Arabija am Donnerstag unter Berufung auf die radikal-islamische Al-Nusra-Front. Der Kanal Al-Dschasira berichtete, 50 Mitglieder der UN-Beobachtermission seien in die Hände der syrischen Regimegegner geraten. Ein UN-Sprecher in Syrien wollte sich dazu nicht äußern.

Syrische Regimegegner hatten am Mittwoch in Kunaitra den Übergang zu den von Israel besetzten Golanhöhen eingenommen. Die UN-Mission beobachtet dort den Waffenstillstand zwischen Israel und Syrien. Im März vergangenen Jahres waren schon einmal 21 Blauhelme von syrischen Rebellen in der Nähe der Golanhöhen entführt und später freigelassen worden.

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Derzeit sind nach UN-Angaben 1223 Blauhelmsoldaten an der Mission beteiligt. Sie stammen aus Indien, Irland, Nepal, den Niederlanden, den Fidschi-Inseln und von den Philippinen.

Die UNDOF-Mission war 1974 ins Leben gerufen worden, um den Waffenstillstand zwischen Israel und Syrien zu überwachen. Schon 2013 hatten Bewaffnete mehrere Undof-Soldaten an den Golanhöhen in ihre Gewalt gebracht, sie waren unversehrt wieder freigekommen. Im Juni hatte der UN-Sicherheitsrat das Mandat bis zum 31. Dezember 2014 verlängert.(dpa)