Düsseldorf. Viele der über 700.000 Arbeitlosen in NRW finden keinen neuen Job. Etwa 40 Prozent von ihnen sind schon länger als ein Jahr arbeitslos. Den Grund sieht die Arbeitsagentur in der schlechten Ausbildung der Arbeitslosen. NRW-Arbeitsminister Schneider fordert deshalb mehr staatliche Subventionen.
NRW hat deutschlandweit die meisten Langzeitarbeitslosen: 40 Prozent der 777.000 Arbeitslosen waren Ende Juli bereits länger als ein Jahr ohne Arbeit. Die Bundesagentur für Arbeit sieht das Hauptproblem in der fehlenden Ausbildung. 60 Prozent der Langzeitarbeitslosen in NRW haben keine berufliche Ausbildung – bei Arbeitslosen unter 25 Jahren haben sogar 75 Prozent keine Berufsaubildung. „51 Prozent der Arbeitslosen suchen eine Helferstelle, wir haben aber insgesamt nur 15 Prozent Angebote für Ungelernte“, warnte Werner Marquis von der NRW-Regionaldirektion der Bundesanstalt.
Marquis plädierte für eine „assistierte Ausbildung“ für junge Arbeitslose, um die Abbrecherquote zu senken. Betrieben sollten externe Betreuer zur Seite gestellt werden, wenn es Probleme mit der Ausbildung gibt. NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) sieht nur einen Weg: „Qualifizieren, qualifizieren, qualifizieren.“ Schneider forderte mehr staatlich subventionierte Arbeitsplätze für schwer vermittelbare Langzeitarbeitslose: Staatliche Lohnkostenzuschüsse statt Hartz IV.
CDU macht gescheiterte Bildungspolitik verantwortlich
Während die CDU-Opposition den hohen Anteil an Langzeitarbeitslosen in NRW auch auf eine gescheiterte Bildungspolitik und Fehlsteuerung in der Wirtschaftspolitik zurückführt, kritisierte Schneider, dass der Bund zahlreiche „Arbeitsbeschaffungsprogramme“ in der Vergangenheit gestrichen hat.
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Der Bund müsse vor allem in NRW mehr in Qualifizierungs- und Integrationsprogramme investieren, sagte Schneider. „Letztlich muss die Einsicht reifen, dass die Bekämpfung von Arbeitslosigkeit sinnvoller ist als die Finanzierung von Arbeitslosigkeit.“